„Als Trainer muss ich die Verantwortung übernehmen und die Mannschaft so schnell wie möglich wieder in die Spur bringen", meinte Carlo Ancelotti nach dem verlorenen Match in Rostow. Das 2:3 bei minus sieben Grad ist die erste Champions-League-Pleite gegen ein russisches Team überhaupt.

Erstmals in der Amtszeit von Ancelotti kassierten die Bayern drei Gegentore in einem Pflichtspiel. Azmoun (44.), Polos (49./FE) und Noboa (67.) sorgten für den völlig unerwarteten Erfolg der Russen, die im Hinspiel noch eine 0:5-Klatsche kassierten.

Frostige Zeiten für Ancelotti

Nach dem Spiel waren die Bayern mächtig bedient. Jérôme Boateng beklagte, das Team sei „auseinandergebrochen“. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge wiederum kritisierte Boateng bei „Sky“: „Jérôme muss wieder mehr zur Ruhe kommen. Seit dem Sommer ist mir das ein bisschen zu viel. Es wäre in seinem Sinne und im Sinne des ganzen Klubs, wenn er wieder ein bisschen 'back to earth' runterkommt.“

Die Bayern waren schon wieder in der Luft, als Atlético Madrid am Mittwochabend mit einem 2:0 über die PSV Eindhoven Rang eins klarmachte. Rummenigge: „Kann sein, dass du dann einen größeren Kracher kriegst, aber das werden wir jetzt so akzeptieren müssen.“ Möglich, dass es im Achtelfinale gleich zum K.o.-Kracher gegen den FC Barcelona und Lionel Messi (Erster in Gladbachs Gruppe C) kommt.

Großer Frust

Ganze 45 Minuten nach Abpfiff war der Rekordmeister aus der Arena verschwunden. Kapitän Philipp Lahm: „Als FC Bayern muss man auch hier gewinnen, egal wie die Temperaturen sind oder wie der Platz ist. Das Problem ist: Wir sind zu sorglos. Ich weiß nicht, ob wir glauben, dass wir keine Gegentore bekommen können. Aber mit diesen Fehlern bekommst du gegen jeden Verein Probleme. Wir haben Rostow zu den Toren eingeladen, viel zu viele Fehler gemacht. Wir müssen ganz schnell etwas ändern.“

Im Vergleich zum 0:1 in Dortmund bringt Ancelotti gleich sechs neue Spieler in der Start-Elf. Holger Badstuber gibt nach 287 Tagen sein Startelf-Comeback.

Fakt ist: Ancelottis großflächige Rotation funktioniert nicht wirklich. Nationalspieler Mats Hummels fordert auf bild.de: „Jeder muss jetzt seine eigene Leistung bringen.“