Es steckt schon ein wenig Barcelona in Manchester City. Seit diesem Sommer ist Pep Guardiola, der laut einer Umfrage der Website „Goal.com“ für 27 Prozent aller Befragten der „spannendste“ Trainer der Champions-League-Gruppenphase ist, bei den „Citizens“ tätig. Die Handschrift des Katalanen ist dort bereits zu erkennen. Im Vergleich zur letzten Saison, in der noch der Chilene Manuel Pellegrini am Trainerstuhl saß, erhöhte Manchester City seinen Ballbesitz-Anteil von 57 Prozent auf 64 Prozent. Ebenso typisch für das Spiel Guardiolas: viele Pässe. In der aktuellen Spielzeit spielten seine Fußballer sich in jedem Spiel im Schnitt 582 Mal den Ball zu – im Vorjahr waren es 539 Pässe pro Partie. Und das Toreschießen funktioniert auch besser: In dieser Saison trifft Manchester City pro Spiel 2,38 Mal, im Vorjahr waren es nur 1,87 Treffer gewesen. Der Lohn: Die Citizens gewannen die ersten sechs Spiele in Folge und halten nach den ersten acht Premier-League-Runden bei 19 von 24 möglichen Punkten und dem mit Arsenal geteilten, ersten Rang. Zum Vergleich: Leicester City, der englische Überraschungsmeister der letzten Saison, stand im Vorjahr nach acht Runden bei 15 Punkten.

Heute Abend (20.45 Uhr, Sky und ORF eins live) kehrt Guardiola dorthin zurück, wo seine Karriere ihren Anfang genommen hat. Mit Manchester City gastiert er am dritten Spieltag der Gruppenphase im Camp Nou – um sich wohl auszumachen, welcher der beiden Spitzenklubs der wahre Gruppenfavorit ist. Emotionen waren dem Katalanen vor dem Spiel keine zu entlocken. „Wir brauchen noch sechs Zähler für den Aufstieg und werden versuchen, Punkte einzufahren“, sagte er etwa und ließ Journalisten wissen, seinen Spielstil auch gegen Barcelona nie und nimmer zu ändern. Wie es ist, als Gegner in die katalanische Hauptstadt zu fahren, das weiß Guardiola. In der Saison 2014/15 bestritt er mit Bayern München das Halbfinale der Königsklasse gegen seinen Ex-Klub – und schied nach einem 0:3 in Barcelona und einem 3:2 im Rückspiel aus. Er musste sich eingestehen, kein Rezept gefunden zu haben. Sein Lieblingsschüler Lionel Messi schoss damals zwei Tore und wird auch heute bemüht sein, seinem Ex-Trainer einzuschenken.

Buhlen um David Alaba

Ganz zufrieden scheint Pep Guardiola mit seinem verfügbaren Spielerpersonal noch nicht zu sein. Der Katalane soll seinem Klub angeordnet haben, für beide Seiten neue Außenverteidiger zu verpflichten. Und einer der Besten dieses Fachs, ÖFB-Teamspieler David Alaba, soll auf der Wunschliste ganz oben stehen. Schon während Guardiolas Zeit in München gab es mehrfach Berichte, dass er Alaba nach Manchester mitnehmen wolle. Alaba selbst steht mit den Bayern nach drei sieglosen Pflichtspielen in der Königsklasse ein wenig unter Druck. Die Münchner treffen zu Hause auf Eindhoven (20.45 Uhr).