Die aktuelle Champions-League-Saison bleibt für Red Bull Salzburg eine Luftnummer. Am Mittwoch unterlagen die Bullen zuhause einem abgeklärten Dinamo Zagreb mit 0:2 (0:0) und sind damit nach drei Spielen der Fußball-Königsklasse weiter ohne Punkt und Treffer. Nach dem 0:3 gegen Sparta Prag und dem 0:4 gegen Stade Brest beträgt das Torverhältnis nun 0:9.
Einmal mehr blieb die Elf von Pep Lijnders über weite Strecken harmlos und konnte nach Rückstand durch Sandro Kulenovic (49.) keine Wende mehr erzwingen. Goalie Alexander Schlager sah in der 66. Minute zu allem Überfluss Rot. Im Finish machte Bruno Petkovic (84.) alles klar.
Damit ist man auf europäischem Parkett bereits seit 5. Oktober 2022 ohne Heimsieg. Die Plätze 9 - 24, die den Aufstieg ins Play-off bringen, rücken in immer weitere Ferne. Zumal die stärksten Gegner noch kommen. Am 6. November geht es zu Feyenoord Rotterdam, ehe die Kaliber Bayer Leverkusen (26. 11./auswärts), Paris Saint-Germain (10. 12./heim), Real Madrid (22. 1. 2025/a) und Atletico Madrid (29. 1./h) warten.
Salzburg fand kaum Chancen vor
Lijnders bot einmal mehr eine in dieser Form neue Elf auf, verzichtete aber auf Überraschungen. Im Tor stand wie schon bei seinem Comeback am vergangenen Wochenende ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager. Dinamo, mit dem gesperrten Ex-WAC- und Austria-Coach Nenad Bjelica im Zuschauerraum statt auf der Bank, hatte den angeschlagenen kroatischen Teamstürmer Petkovic nur auf der Bank.
„Wenn man Champions-League-Spiele gewinnen will, muss man seine Chancen nützen“, hatte Lijnders am Tag vor dem Duell mit dem kroatischen Serienmeister gesagt. Alleine, sein Team hatte zumindest in der ersten Hälfte eigentlich keine tatsächlich zwingende. Einzig ein Köpfler von Karim Konate über das Tor (7.) und ein für Dinamo-Goalie Ivan Nevistic harmloser Weitschuss von Amar Dedic (21.) waren da zu verzeichnen.
24.018 Zuschauer, darunter 1.500 lautstarke Fans im Auswärtssektor, sahen einen durchaus engagierten Beginn der Hausherren, die sich um den Strafraum an den kompakten Gästen aber meist festspielten und den letzten Zug zum Tor vermissen ließen. Die Kroaten waren zu Beginn nur wenig um die Offensive bemüht, steigerten sich mit Fortdauer der ersten 45 Minuten aber deutlich. Auch, weil Salzburg die Gäste im Spielaufbau teilweise gewähren ließ. Die Folge waren zwei brenzlige Situationen: Einmal rettete Kamil Piatkowski vor der Linie gegen Kulenovic (36.), wenig später prüfte der Dinamo-Stürmer Schlager (40.).
Alexander Schlager sah Rot
Zu Salzburgs Unglück setzte die ruhig und technisch stark spielende Zagreber Truppe nach der Pause nahtlos fort. Nach einer längeren Ballstafette und Flanke ins Strafraumzentrum köpfelte Kulenovic dort zum 1:0 ein, Salzburg wirkte ratlos. Zur Stundenfrist versuchte Lijnders mit der Einwechselung von Stefan Bajcetic, Dorgeles Nene und Nicolas Capaldo für neue Impulse zu sorgen. Abgesehen von einem Köpfler Samson Baidoos nach Ecke (daneben/61.) entwickelte man aber keine Gefahr.
Der folgende Ausschluss machte es nicht einfacher. Schlager sah nach seinem Herauslaufen gegen Kulenovic wegen Handspiels Rot und verletzte sich beim Zusammenstoß auch noch. Er konnte zwar selbst vom Platz gehen, machte aber Platz für Janis Blaswich - jenen Mann, den er beim Comeback nach Knieblessur am vergangenen Wochenende ersetzt hatte.
In Unterzahl blieb man bemüht, hatte durch Karim Konate sogar die beste Chance (71.). Der Stürmer scheiterte aber an Tormann Nevistic, es folgten noch eine Handvoll Halbchancen. Zagreb hatte im Finish sogar noch Möglichkeiten auf das 3:0, kein Problem, die Führung über die Zeit zu spielen und Bjelica im achten Versuch den ersten Sieg über Salzburg zu bescheren.