Routine, davon hat Salzburg nicht allzu viel aufzuweisen. Sieht man von Torhüter Janis Blaswich (33) ab, wies die Startelf der Mozartstädter im Hinspiel des Champions-League-Play-offs ein Durchschnittsalter von 21,7 Jahren auf. Der älteste Feldspieler: Aleksa Terzic mit 25 Jahren. Gastgeber Dynamo Kiew, der das polnische Lublin seine interimistische Fußballheimat nennen darf, agierte mit einem Durchschnittsalter von 26,0 Jahren bei den Feldspielern anfangs aufgeweckter und aktiver. Einmal mehr wurde einem vor Augen geführt, dass die Abwehr der Mannschaft von Trainer Pepijn Lijnders ihrem Namen noch nicht immer gerecht wird.
Und doch hielt die Defensive auch in der spielerischen Unterlegenheit. In der 29. Minute sollte dann Fußball-Europa einmal mehr vor Augen geführt werden, was Salzburg so stark macht. Nach einem gewonnenen Zweikampf marschierte Moussa Yeo mit Tempo in Richtung Dynamo-Tor, spielte einen perfekten Pass in den Lauf von Dorgeles Nene, der ideal kreuzte. Der 21-Jährige blieb eiskalt und schob den Ball seelenruhig ins lange Eck zur Führung ein. Es sollte der Weckruf für Österreichs Vizemeister sein, der in weiterer Folge die Partie weitestgehend kontrollierte.
Knapp nach der Pause wurde Yeo im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte der überragende Maurits Kjaergaard eiskalt flach ins rechte Eck (50.). Auch wenn die Ukrainer immer wieder zu Tormöglichkeiten kamen, bei denen die Verteidigung nicht immer sattelfest wirkte. Mehr als ein Stangenschuss von Denis Popow (83.) sollte aber nicht herausschauen.
Das Rückspiel am Dienstag (21 Uhr, Sky live) in Salzburg dürfte daher nur noch Formsache für Samson Baidoo und Co sein. Der sechste Auftritt in der Königsklasse in Folge wäre dann fix. Mit Sturm gäbe es sogar zwei österreichische Klubs. Das wäre eine Premiere der ganz besonderen Sorte.
„Wir haben gut gekämpft, hatten gute Chancen, aber wir müssen uns noch verbessern“, sagte Salzburg-Verteidiger Amar Dedic. „Es ist ein gutes Ergebnis für uns, es war ein schweres Spiel.“