Das 2:0 von Real Madrid über Borussia Dortmund war das Ende der Klub-Saison. Und was für eines: Das „Weiße Balett“ zelebrierte den 15. Sieg in der Königsklasse, den neunten seit der Gründung der Champions League. Aber einen, der lange nicht sicher war: „Es war ein schwieriges Spiel vor allem in der ersten Halbzeit. Nach der Pause sind wir besser ins Spiel gekommen, es war eine ganz gute zweite Halbzeit“, meinte Trainer Carlo Ancelotti, den die Spieler nach dem Triumph ein ums andere Mal hochleben ließen und ihn in die Luft schleuderten. Treffender Zusatz: „Es geht ja ums Siegen und nicht ums Spielen. Und in der zweiten Hälfte haben wir die Bälle nicht so schnell verloren, haben mehr Intensität und Rhythmus ins Spiel bekommen.“

Ganz besonders gefeiert wurde Toni Kroos, der seinen endgültigen Abschied aus dem Klub-Fußball mit der höchsten Trophäe feierte, die es gibt. „Natürlich wollte ich mich mit diesem Champions-League-Sieg verabschieden, das bedeutet mir unfassbar viel. Das Entscheidende war, dass wir in der ersten Halbzeit kein Gegentor bekommen haben. Die war nicht gut von uns, Dortmund hat sehr gut gespielt. Wir sind dann besser reingekommen. Es hat lange gedauert, bis wir die bessere Mannschaft waren“, meinte der Deutsche. Zusatz: „Meinen persönlichen Abschie habe ich ja schon vergangene Woche in Madrid bekommen. Der war sehr schön. Aber auch das war seht gut.“

Für seinen Teamkollegen Antonio Rüdiger war es der zweite Titel: „Es ist unglaublich, dass ich das das zweite Mal erleben darf. Es war ein hartes Stück Arbeit. Respekt an Dortmund, sie haben das sehr gut gemacht. Aber so sind wir - Real Madrid. Wir glauben immer daran.“ Auf Dortmunder Seite hingegen herrschte Leere. Marcel Sabitzer weinte noch auf dem Feld, musste getröstet werden. Und doch war Mats Hummels nicht nur nach Weltuntergangsstimmung - zurecht: „Wir haben in großartiges Spiel gezeigt, ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir aufgetreten sind - mit Herz, mit allem was dazugehört. Wir haben es verpasst und ein paar kleine Fehler gemacht, und Real schlägt dann zu. Heute überwiegt die Enttäuschung über das verlorene Finale.“

Video: So reagierten die Fans in Madrid und Dortmund auf den Schlusspfiff

Dortmund-Schlussmann Gregor Kobel stellte klar: „Bei den Gegentoren war nichts zu halten. Im Moment ist man einfach nur enttäuscht nach so einem Spiel und so einer Möglichkeit. Wir haben unsere Chancen gehabt. Klar müssen wir daraus etwas machen, und am Ende schlagen sie dann zu. Aktuell sind wir extrem enttäusch, aber ich bin superstolz auf die Mannschaft.“

Sein Gegenüber Thibaut Courtois, der die Euro nicht als Spieler erleben wird, weil er von Domenico Tedesco nicht einberufen wurde, meinte: „Ich bin so glücklich. Für mich persönlich war es schon ein Sieg, dass ich in diesem Finale auf dem Platz sein konnte. Dass ich nach dieser Horror-Saison mit dem Kreuzbandriss nun sogar als Sieger dastehe, macht es umso schöner. Die erste Halbzeit war wirklich hart, Dortmund spielte sehr gut. In der Pause stellte der Trainer ein paar Sachen um, und dann lief es besser.“