Englands Fußball-Nationalteam hat das Ticket für die EM-Endrunde 2024 sicher. Die "Three Lions" gewannen am Dienstagabend in der Qualifikation den Gruppe-C-Schlager gegen Italien mit 3:1 und revanchierten sich damit auch für die EM-Finalniederlage 2021 im Londoner Wembley Stadium. Harry Kane mit seinen Länderspieltoren 60 (32./Elfmeter) und 61 (77.) sowie Marcus Rashford (57.) drehten die Partie, nachdem Gianluca Scamacca (15.) früh für die Italiener getroffen hatte.

Die Engländer legten vor ausverkauftem Haus einen Fehlstart hin. Nach Hereingabe von Rechtsverteidiger Giovanni di Lorenzo vollendete der 24-jährige Bergamo-Stürmer Scamacca in der Mitte eiskalt. Di Lorenzo war es dann aber auch, der auf der anderen Seite negativ in den Mittelpunkt rückte, in dem er im Duell mit dem überragenden Jude Bellingham im Strafraum zu spät kam und den Real-Madrid-Akteur am Fuß traf. Kane zeigte keine Nerven und ließ Gianluigi Donnarumma keine Abwehrchance. Vom Punkt hatte Kane auch im Elfmeterkrimi 2021 getroffen, damals hatte sich aber Italien mit einem 3:2-Erfolg den Titel gesichert.

Auch nach dem Seitenwechsel waren offensive Highlights absolute Mangelware, zwei tolle Umschaltmomente gaben den Ausschlag. Einen von Bellingham am eigenen Sechzehner eingeleiteten Konter schloss Rashford mit einem Schuss ins lange Eck ab. Die Italiener hatten ihm zu viel Platz gelassen. 20 Minuten später schloss Kane einen neuerlichen Gegenstoß in sehenswerter Manier ab. Der 30-jährige Bayern-Stürmer baute damit seine eigene Rekord-Tormarke in Englands Dress weiter aus und ist jetzt auch jener Akteur, der im Wembley mit 24 Toren am öftesten getroffen hat.

Die Italiener fielen in der Tabelle drei Punkte hinter die Ukraine auf Rang drei zurück. Die Ukrainer, die eine Partie mehr ausgetragen haben, erfüllten ihre "Pflichtaufgabe" in Ta'Qali gegen Malta mit einem 3:1-Sieg. Alles läuft auf ein "Finale" der beiden Teams am 20. November in Leverkusen hinaus.

In der Gruppe G machte Ungarn mit einem 2:2 in Litauen den nächsten Schritt zur EM. Dank Toren des Ex-Salzburgers Dominik Szoboszlai (67./Elfmeter) und des Ex-Mattersburgers Barnabas Varga (82.) nach Szoboszlai-Vorarbeit konnten die Magyaren nach 0:2-Rückstand eine Niederlage noch abwenden. Sie liegen einen Punkt vor den Serben, die aber ein Spiel mehr absolviert haben. Nach einem Heim-3:1 gegen Montenegro in Belgrad haben auch sie beste Karten für einen Top-Zwei-Platz. Die Montenegriner haben mit einem Rückstand von sechs bzw. fünf Punkten nur noch eine Minichance.

In Pool H behielt Slowenien mit einem 1:0 bei Nordirland die Pole Position. Punktgleich dahinter lauert Dänemark nach einem 2:1 bei San Marino. Kasachstan wahrte mit einem 2:1 in Finnland samt Vier-Punkte-Rückstand die Möglichkeit, noch unter die Top zwei zu kommen. Die Finnen sind aus dem Rennen. Vor allen Partien fand eine Schweigeminute nach dem tödlichen Anschlag auf zwei schwedische Fußball-Fans in Brüssel und dem Terrorangriff der Hamas in Israel statt.