Die Fußball-WM 2030 wird in Südamerika eröffnet und anschließend in Marokko, Spanien und Portugal ausgetragen. Das teilte der Weltverband FIFA am Mittwoch nach einer Sitzung des FIFA-Councils mit. Damit wird die WM erstmals auf drei Kontinenten steigen. Das Eröffnungsspiel soll dabei in Uruguay stattfinden, zwei weitere Partien in Argentinien und Paraguay. Damit will die FIFA auch das Jubiläum des Turniers würdigen. Die erste WM war 1930 in Uruguay über die Bühne gegangen.
Ursprünglich wollten die drei südamerikanischen Länder das Turnier komplett austragen, was die FIFA aber ablehnte. Nach den drei Spielen geht das Turnier mit 48 Nationen in Marokko, Spanien und Portugal weiter. Alle sechs Teams sind damit auch automatisch für die Endrunde qualifiziert. Außerdem soll eine Jubiläumsfeier in Montevideo stattfinden, der Hauptstadt des ersten WM-Ausrichters Uruguay. Als potenzielles WM-2030-Finalstadion gilt Madrids Estadio Bernabeu.
Überraschende Ankündigung
Die Ankündigung der FIFA kam überraschend. Eigentlich sollte das Turnier erst 2024 auf dem 74. FIFA-Kongress vergeben werden. Dort wird die Entscheidung nun lediglich offiziell abgesegnet. Damit werden erstmals WM-Spiele in Nordafrika, Portugal und Paraguay stattfinden. Uruguay hatte die erste Auflage 1930 veranstaltet, in Argentinien war die WM 1978 zu Gast und Spanien war 1982 Gastgeber.
"In einer geteilten Welt vereinen FIFA und Fußball", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. Das 100-jährige Jubiläum der WM solle auf die angemessenste Weise gefeiert werden. "Das erste dieser drei Spiele wird natürlich im Stadion ausgetragen, wo alles begann, im mythischen Estádio Centenário von Montevideo", sagte Infantino.
Die WM 2026 wird in den USA, Mexiko und Kanada ausgespielt. Für die WM 2034 sollen sich laut FIFA-Mitteilung nur Vertreter aus Asien und Ozeanien bewerben. Diversen Medienberichten zufolge soll Saudi-Arabien die besten Chancen haben - in diesem Fall würde es wie 2022 in Katar eine Winter-WM geben -, auch Australien darf sich Hoffnungen machen.
Abseits der WM-Vergabe traf das FIFA-Council noch eine weitere richtungsweisende Entscheidung. Ab sofort sind russische U17-Teams wieder für Turniere des Weltverbandes zugelassen - sie spielen dann allerdings nicht in ihren Nationalteam-Dressen, sondern in neutralen Farben, zudem wird die russische Fahne nicht zu sehen und die Hymne nicht zu hören sein.
Bereits in der Vorwoche hatte die UEFA einen ähnlichen Beschluss gefasst, woraufhin sich nicht nur die Ukraine brüskiert zeigte. England, Norwegen, Schweden und Dänemark kündigten an, ihre Auswahlen nicht gegen jene aus Russland antreten zu lassen. Russland war nach dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine von den großen internationalen Fußball-Verbänden ausgeschlossen worden.