Wegen der Kuss-Affäre um Verbandsboss Luis Rubiales bei der Siegerehrung der spanischen Fußballweltmeisterinnen in Australien hat der Verband RFEF in Madrid eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. Das Treffen aus Anlass "der Vorfälle bei der Preisverleihung der Frauen-Weltmeisterschaft" werde am Freitag ab 12.00 Uhr in Madrid stattfinden, teilte der RFEF mit. Außerdem habe man eine interne Untersuchung eingeleitet.
Rubiales hatte am Sonntag Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem 1:0 im Finale gegen England in Sydney auf den Mund geküsst – und damit eine Welle der Kritik und Empörung ausgelöst. "Was wir gesehen haben, ist inakzeptabel", sagte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez. In Spanien fordern viele einen Rücktritt von Rubiales. Dazu wird es aber nach Einschätzung spanischer Medien zumindest am Freitag noch nicht kommen. Es werde vielmehr erwartet, dass der Funktionär auf der Generalversammlung "massive Unterstützung" erhalten werde, meinten einstimmig der Radiosender Cadena Ser und andere Medien.
Rubiales hatte am Montag einen Fehler eingeräumt. Er habe Hermoso "spontan" und "ohne jede böse Absicht oder bösen Willen" auf den Mund geküsst, sagte er in einem Video. "Hier haben wir alle es als etwas Natürliches, Normales betrachtet, aber draußen scheint es einen Aufruhr gegeben zu haben", erklärte er.
Trainer Jorge Vilda jetzt im Blickpunkt
Ob sich auch Trainer Jorge Vilda trotz WM-Titels entschuldigen muss oder ob dem 42-Jährigen sogar noch mehr Ärger droht, ist derzeit ungewiss. Fakt ist jedoch, dass ein Video, das derzeit viral geht, im Netz kontrovers diskutiert wird. Zu sehen ist, wie Vilda beim Jubeln nach dem 1:0-Sieg im Finale Co-Trainerin Montserrat Tomé mit seiner linken Hand an die rechte Brust fasst. Die 41-Jährige dürfte davon allerdings gar nichts mitzubekommen haben. Absicht oder Versehen, das ist nun die Frage – aber sehen und entscheiden Sie selbst: