Beim Finale der Frauen-Weltmeisterschaft zwischen England und Spanien durften viele Pubs in Großbritannien wegen des frühen Anstoßes erst zur zweiten Halbzeit Bier ausschenken. Nun fordert die Branche eine Gesetzeslockerung. Eine größere rechtliche Flexibilität, "um wichtige gesellschaftliche und sportliche Ereignisse zu feiern", sei wichtig für die langfristige wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Pubs, betonte der Verband British Beer and Pub Association (BBPA) am Dienstag.
Laut BBPA stieg der Umsatz während des Spiels am Sonntag um bis zu 28 Prozent. Allerdings hätten die Betriebe noch mehr Geld verdienen können, wenn sie spätestens bis zum Anpfiff um 11.00 Uhr (Ortszeit) die Erlaubnis zum Ausschank gehabt hätten. Das geltende Gesetz von 2003 sei viel zu streng und verhindere kurzfristige Sondermaßnahmen, kritisierte der Verband. Viele Pubs haben keine Lizenz für einen vormittäglichen Ausschank.
Die britischen Pubs stehen seit Jahren schwer unter Druck. Gründe sind hohe Abgaben, das Rauchverbot und verändertes Trinkverhalten. Zuletzt belasteten die stark erhöhten Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe aufgrund hoher Inflation zusätzlich. Jedes Jahr müssen Hunderte Pubs schließen.