Rapid hat das Play-off um die Fußball-Conference-League erreicht. Nach dem 0:0 im Drittrunden-Qualifikationshinspiel ließen die Wiener am Donnerstag in Debrecen ein souveränes 5:0 (2:0) folgen. Dank Toren von Matthias Seidl (15.), Oleksandr Romantschuk (43./Eigentor), Marco Grüll (51.), Guido Burgstaller (72.) und Ante Bajic (90.) bleibt Rapid im Rennen um die UEFA-Geldtöpfe. Als letzte Hürde vor der Gruppenphase wartet nun aber der italienische Vorjahresfinalist Fiorentina.
Das Hinspiel in Wien steigt schon in der kommenden Woche. Rapid war nach Tagen der grassierenden Sommergrippe im Osten Ungarns mit Personalsorgen angekommen. Nicolas Kühn und Patrick Greil standen Trainer Zoran Barisic deshalb nicht zur Verfügung. Moritz Oswald durfte sich auf der für ihn unbewohnten Rechtsaußen-Position versuchen. Auf links war Grüll wieder fit.
Eine frühe Führung
Die gut 1.000 mitgereisten Rapid-Fans bezogen hinter Goalie Niklas Hedl Position. Und sahen den Ball zunächst oft nur aus der Ferne. Denn ihre Mannschaft attackierte früh und kam in der Anfangsphase ein ums andere Mal zu hohen Ballgewinnen. Nach einem solchen fiel das 1:0. Seidl fing einen ungarischen Rückpass ab und ließ Goalie Balazs Megyeri mit einem präzisen Abschluss ins kurze Eck keine Chance (15.). Die Gäste-Führung hatte sich abgezeichnet.
Das Wiener Anfangsfurioso verstummte aber mit der Führung. Das Duell verlor sich im Geplänkel mit teils kuriosen Schiedsrichterentscheidungen. Nach 34 Minuten hatte der nordmazedonische Referee Aleksandar Stavrev viermal Gelb gezückt - alle vier gingen an Rapid. Sein Assistent an der Linie hob in der 32. Minute entscheidend den Arm, Debrecen-Stürmer Dorian Babunski hatte eine Freistoßflanke aus Abseitsposition über die Linie bugsiert.
Schwache Ungarn
Der Drittplatzierte der ungarischen Vorsaison präsentierte sich offensiv völlig harmlos und patzte defensiv entscheidend: Burgstaller düpierte an der Torauslinie Rechtsverteidiger Erik Kusnyir und beim folgenden Stanglpass zwang Grüll im Zentrum Oleksandr Romantschuk zum Eigentor (43.).
Die Vorentscheidung fiel früh in Hälfte zwei. Ein Einwurf von Thorsten Schick und ein Pass von Roman Kerschbaum reichten, damit Grüll aufs Tor ziehen konnte und Goalie Megyeri zum 3:0 umkurvte (51.). Selbst der zuvor noch zurückhaltende Barisic klatschte ob der an den Tag gelegten Effizienz seiner Elf gelöst mit seinem Betreuerstab ab.
Comeback von Querfeld
Trotz Verwaltungsmodus legte Rapid gegen die in der Club-Rangliste der UEFA um 192 Plätze schlechter platzierten Ungarn noch einmal nach: Ein Stangenschuss von Oswald prallte von Megyeris Rücken kommend Burgstaller vor die Füße (72.). Im Anschluss wurden Vielspieler geschont und vorbelastete Akteure ersetzt. So kam etwa Maximilian Hofmann anstelle von Leopold Querfeld zu seinem Comeback nach langwieriger Hüftverletzung. Und der eingewechselte Bajic freute sich nach Seidl-Vorarbeit über sein Premierentor in Europacup (90.).