An sich, so meinten einige, sei der Wechsel von Lionel Messi nach Saudi-Arabien schon fix, sozusagen auf den Spuren von Cristiano Ronaldo. Fürstlich entlohnt sollte der Argentinier werden, man spekulierte von einem Vertrag, der ein Gesamtvolumen von 400 Millionen Euro pro Jahr (!) betragen hätte. Aber: Sorgen muss man sich um den 35-Jährigen keine machen; ganz im Gegenteil. Denn der Weg zu Inter Miami, dem Klub von David Beckham, involviert viele Nebenabsprachen und Deals, die auch Messis Engagement nach der aktiven Karriere beeinflussen könnten. Ganz nach dem Vorbild des Eigentümers von Inter Miami: David Beckham, der als Investor auch für sich einen durchaus lukrativen Deal gelandet hat.

Der Hintergrund: 2007 war Beckham selbst in die MLS gewechselt, zu L.A. Galaxy. Damals wurde vereinbart, dass er selbst mit einem Franchise in die Liga einsteigen kann – zum Fixpreis von 35 Millionen Dollar, wie die Website "The Athletic" berichtete. Das schien angesichts der Preise damals – ein Team war damals um rund 14 Millionen zu haben – viel. Als Beckham aber 2018 wirklich zuschlug und Inter Miami für diesen Betrag kaufte, waren schon an die 500 Millionen zu berappen. Als Inter 2020 das erste Spiel bestritt, wurde es schon mit einem Wert von 187 Millionen US-Dollar beziffert, also mehr als 24-mal so viel wie der "Einstiegspreis". Mit Messi soll der Wert des Klubs die 1,5-Milliarden-Marke erreichen.

Was dafür spricht: Seit Messi unterschrieb, hat der Verein auf seiner Instagram-Seite schon sieben Millionen zusätzliche Follower. Und: Knapp 24 Stunden nach dem Transfer waren alle Heim- und Auswärtsspiele des Vereins ausverkauft. Mittlerweile werden Karten für die Messi-Spiele zu Preisen von bis zu 3500 US-Dollar gehandelt; das ist mehr, als man derzeit für Spiel fünf der NBA-Finals für ein Ticket auf dem Schwarzmarkt bezahlen muss.

Zurück zu Messi: Man geht davon aus, dass auch sein Vertrag eine Klausel beinhaltet, die ihm einen Einstieg als Teambesitzer in die MLS ermöglichen würde. Favorit für den neuen Standort wäre Las Vegas. Anteilseigner an der Liga ist der Mann aus Rosario ohnehin schon. Dazu gehört auch, dass er einen Anteil aus dem Deal der MLS mit Apple bekommt. Apple TV zahlte zuletzt 2,5 Milliarden Dollar für die TV-Rechte an der MLS und zeigte sich mit dem Aboverkauf so zufrieden, dass nach frühzeitigem Übertreffen der Ziele sogar der Abopreis gesenkt wurde, um noch mehr Reichweite zu generieren.

Messi wird dabei natürlich einen weiteren Boost geben – auch, weil es eine eigene Dokuserie mit vier Folgen mit ihm geben wird. Auch Adidas wird mit Messi in den USA ein eigenes Programm starten. Eventuelle Gewinne werden natürlich geteilt.