Lionel Messi ist bei Paris St. Germain in Ungnade gefallen. Nach einem offenbar unangemeldeten Kurztrip nach Saudi-Arabien steht das Ende der Ära des Weltmeisters bei den Franzosen wohl unmittelbar bevor. Vorerst wurde der 35-jährige Argentinier für zwei Wochen suspendiert, er wird in dieser Saison eher nicht mehr spielen, und seine Zeit bei PSG dürfte damit abgelaufen sein.
Der Ausflug Messis erfolgte zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Zum einen laufen Verhandlungen mit PSG, zum anderen gibt es angeblich von Al-Hilal aus Saudi-Arabien ein irrwitziges Angebot für den argentinischen Weltfußballer. Die Rede ist von 350 Millionen US-Dollar (318 Mio. Euro) Jahresgehalt. Vor allem aber macht sich der FC Barcelona wohl Hoffnungen, den verlorenen Superstar nach dem tränenreichen Abschied vor knapp zwei Jahren wieder zu seinem Herzensklub zu locken. "Mit diesem neuen Konflikt vor der Tür reiben sich die Katalanen die Hände beim Rückholversuch des Argentiniers", schrieb "La Nacion" bereits.
Auch für Training gesperrt
Sein PSG-Lohn ruht während der Suspendierung für zwei Wochen. Messi darf auch nicht am Training teilnehmen. Fünf Partien in der Ligue 1 sind es noch für PSG in dieser Saison. Fünf Punkte liegt der Hauptstadt-Club vor Olympique Marseille. Am Sonntag hatte die Pariser Mannschaft von Trainer Christophe Galtier zu Hause mit 1:3 gegen Lorient verloren - mit Messi.
Die Disziplinarstrafe gegen den Weltmeister dürfte für viele wie der Endpunkt eines irrsinnig teuren Missverständnisses wirken. Sportlich schaffte PSG auch mit Messi nicht den seit langem angepeilten Triumph in der Champions League. Der mittlerweile 35-Jährige geriet mehr und mehr in die Kritik, sogar Pfiffe von PSG-Ultras gab es gegen ihn. Und nun soll er unentschuldigt gefehlt haben. Die Reise nach Saudi-Arabien soll Medienberichten zufolge nicht abgesprochen gewesen sein. Provokation oder nur ein Missverständnis? "Paris wird Messi nicht halten", hieß es umgehend bei "L'Équipe" am Mittwoch.
"Kein Zurück"
Dass er als Tourismus-Botschafter sein ohnehin üppiges Salär auch noch mit Geld aus Saudi-Arabien verbessert, sehen nicht wenige sowieso mit Argwohn. Das Land steht wegen Menschenrechtsverstößen in der Kritik, versucht aber unter anderem über den Fußball, sich ein besseres Image zu verschaffen. "Der Riss", titelte "L'Équipe". "Kein zurück", hieß es auf Seite zwei.
Laut "Mundo deportivo" hatte der Argentinier die Reise schon zweimal abgesagt. Galtier soll entgegen der ursprünglichen Planung nach der neuerlichen Enttäuschung zu Wochenbeginn ein Training angesetzt haben. Da war Messi aber schon weg, für zwei Tage. Und bald womöglich für immer.