Die Fußball-WM hat mit dem Vorrunden-Aus von Deutschland ein Thema, das die Schlagzeilen füllt. Grund genug auch für die Kleine Zeitung, ein weiteres WM-Studio aufzuzeichnen. In der neuesten Ausgabe diskutiert Sportchef Michael Schuen mit WM-Kolumnist Johnny Ertl und Philipp Semlic, dem Trainer des SV Lafnitz.
Der leidenschaftliche Spielanalyst sieht die Deutschen unter Wert geschlagen: "Deutschland war bei der WM nur in einer Spielhälfte schlecht, das war die zweite Hälfte gegen Japan", sagt Semlic. "Alle anderen Spielhälften waren in Ordnung. Aber bei Turnieren geht es um Kleinigkeiten. Da gibt es null Spielraum für Fehler. Deutschland fehlen Führungsspieler, die auf den Tisch hauen und die richtigen Entscheidungen treffen. Das ist der Schlüssel, warum man bei den letzten Turnieren zwei Mal in der Vorrunde und einmal im Achtelfinale ausgeschieden ist."
Ertl beobachtet ebenso ein Problem, das sich schon länger zieht. Immerhin hätten die Deutschen "nur eines von sechs Spielen in der Nations League gewonnen und nie zu null gespielt". Zudem habe vorne die Effizienz und hinten die Resilienz gefehlt. "Bei einer deutschen Nation darf das nicht passieren, dass man die Gegner stärker macht", sagt Ertl.
Neben dem Aus der Deutschen wird aber auch noch u. a. über den Stellenwert der individuellen Klasse, die neu gewonnene Wertschätzung der Mittelstürmer und die bevorstehenden Achtelfinali am Samstag (Niederlande – USA, Argentinien – Australien) gesprochen.