Spanien und Portugal wollen nach Medienberichten ihre Kandidatur zur Ausrichtung der Fußball-WM 2030 mit der Ukraine verstärken. Die gemeinsame Bewerbung der drei Länder solle am Mittwoch am UEFA-Sitz in Nyon offiziell bekannt gegeben werden. Nach der Enthüllung der Pläne durch die britische Zeitung "The Times" berichteten auch spanische Medien über das Vorhaben. Die Zeitung "El Mundo" schrieb am Dienstag, die spanische Regierung habe die Pläne auf Anfrage bestätigt.
Die Initiative werde vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dessen Land unter dem russischen Angriffskrieg leidet, und den Regierungen in Madrid und Lissabon unterstützt, berichtete "El Mundo". In den vergangenen Wochen seien bereits zahlreiche Gespräche geführt worden. Am Mittwoch würden die Präsidenten des spanischen (RFEF) und des portugiesischen Verbandes (FPF), Luis Rubiales und Fernando Gomes, in der Schweiz die Einzelheiten erläutern.
Mit Hinzuziehung der Ukraine rechnen sich Spanien und Portugal vermutlich bessere Chancen auf den Zuschlag bei der Vergabe der WM 2030 aus. Nach Einschätzung spanischer Medien galten die südamerikanischen Bewerber Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay, die die 24. Fußball-WM der Männer gemeinsam ausrichten wollen, bisher als deutlich chancenreichere Kandidaten. Das unter anderem auch deshalb, weil 2030 das 100-jährige Jubiläum der ersten WM in Uruguay gefeiert wird. Zudem fand die bisher letzte WM in der Region 2014 in Brasilien statt. Südamerika wäre wieder an der Reihe, heißt es.
Doch es gibt weitere mögliche Konkurrenten. Die Regierungen von Bulgarien und Griechenland hatten bereits 2018 eine gemeinsame Kandidatur mit Rumänien und Serbien angekündigt. Auch die Regierung Marokkos erwägt eine Kandidatur. Der Präsident des Weltverbandes FIFA, Gianni Infantino, brachte zuletzt eine mögliche Austragung durch Israel und mehrere arabische Länder ins Gespräch. Eine Bewerbungsfrist gibt es noch nicht. Nach der WM 2022 in Katar findet das nächste Turnier 2026 in den USA, in Kanada und Mexiko statt.