Der deutsche Fußball-Bundesligist RB Leipzig hat wie erwartet Marco Rose als neuen Cheftrainer verpflichtet. Der 45-Jährige beerbt den am Mittwoch freigestellten Domenico Tedesco und erhält einen Vertrag bis Juni 2024, wie der deutsche Pokalsieger am Donnerstag bekannt gab. Der Ex-Salzburg-Coach trifft am Samstag in der Meisterschaft gleich bei seinem ersten Einsatz mit den Sachsen auf seinen Ex-Club Borussia Dortmund.
Die neue sportliche Herausforderung startet gleich mit einem pikanten Programm. Nach Dortmund wartet in der Champions League ein Gastspiel beim titelverteidigenden Alaba-Club Real Madrid. Danach ist Mönchengladbach, Roses zweiter Ex-Verein, Gegner in der Liga. Vom Programm her hätte es sich Rose da leichter machen können und seine Stelle erst nach der Länderspielpause Anfang Oktober antreten können.
"Es geht für mich nicht darum, wann der richtige Zeitpunkt ist, damit ich gut aussehe", sagte der gebürtige Leipziger jedoch. Vielmehr will er nach seinem Aus im Mai in Dortmund sofort loslegen: "Ich hatte jetzt drei Monate frei, deshalb kann ich Stress ganz gut ab."
Nach dem Verschleiß von zwei Trainern binnen neun Monaten - Tedesco hatte Jesse Marsch ersetzt - betonte RB-Clubboss Oliver Mintzlaff, dass mit dem neuen Trainer Kontinuität in den Club kommen soll. Rose sei "der perfect fit, weil er mit unseren Grundsätzen deckungsgleich ist". Der Coach soll wieder schnellen, dynamischen und attraktiven Fußball spielen lassen.
Am Samstag telefonierten Mintzlaff und Rose erstmals nach dem 0:4 in Frankfurt miteinander. Nach dem 1:4 gegen Donezk rief der Geschäftsführer spät am Dienstagabend noch einmal an und der umworbene Trainer sagte zu. Mit der Familie war alles abgeklärt, was Rose wichtig war. "Ich habe eine sehr hohe Identifikation mit meiner Stadt. Ein paar Dinge werden sich jetzt verändern. Ich werde an Ergebnissen gemessen", sagte Rose.
"Feuerwehrmann" war keiner gefragt
Einen Bonus hat der neue Mann an der Linie auf jeden Fall. Mintzlaff betonte, er habe "keine Erwartungshaltung für die drei Spiele. Wir haben keinen Feuerwehrmann gesucht, sondern einen Trainer, der die Qualität aus der Mannschaft herausholt, die sie hat."
Rose ist der elfte Trainer Leipzigs seit 2009. Der heutige ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick war es, der den Leipziger 2013 nach Salzburg holte. Dort war der Sachse erst im Nachwuchs erfolgreich tätig (UEFA-Youth-League-Sieg 2017), ehe er 2017 die Profis für zwei Jahre übernahm und zweimal Meister wurde. Nach zwei Jahren bei Borussia Mönchengladbach folgte die glücklose Station in Dortmund, wo Rose die hohen Erwartungen trotz der Vize-Meisterschaft nicht erfüllte.
In Leipzig trifft Rose wohl bald auf einen alten Bekannten. Der Verein arbeitet momentan an der Verpflichtung von Max Eberl als neuen Sportchef. Das Duo Rose/Eberl war bereits in Gladbach für den sportlichen Erfolg zuständig.