Der brasilianische FIFA-Schiedsrichter Igor Benevenuto hat sich rund vier Monate vor Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar als homosexuell geoutet. Im Podcast ""Nos Armários dos Vestiários" ("In den Schränken der Umkleidekabinen") hat der 41-Jährige Kritik an Homophobie im Fußball, insbesondere auf seinem Heimatkontinent, geäußert.

Er selbst wurde bereits zuvor Opfer homophober Beleidigungen von Fans und Vereinsverantwortlichen, die auf Gerüchten seiner Sexualität basierten, die er im Fußballsport zu verstecken versuchte. "Ich habe mein Leben damit verbracht, mich selbst zu opfern, um mich vor der physischen und emotionalen Gewalt der Homophobie zu schützen", sagte Benevenuto.

Der Südamerikaner steht auf der Liste der Video-Referees der FIFA, sollte er für die WM in Katar nominiert werden, könnte es zu Problemen kommen. Im Golfstaat sind homosexuelle Handlungen strafbar, Konsequenzen reichen vom Auspeitschen über die Inhaftierung bis zur Todesstrafe, die bislang jedoch noch nicht vollstreckt worden sein soll. Noch im Mai betonte FIFA-Präsident Gianni Infantino: "Jeder wird sehen, dass jeder hier in Katar willkommen ist, auch wenn wir über LGBTQ+ sprechen."