Martin Hinteregger fällt aus jenem glattgebügelten Schema, das die Medienleute der Profivereine zu gerne über ihre Protagonisten stülpen wollen. Etwa mit vorgefertigten Stellungnahmen. Doch Hinteregger ließ und lässt sich nicht kontrollieren. Egal, ob in Salzburg, Augsburg, Frankfurt oder im Nationalteam – immer wieder kamen Zechtouren ans Tageslicht. In Salzburg legte er sich mit dem damaligen Trainer Peter Zeidler an, bei Augsburg mit Manuel Baum ("Ich kann nichts Gutes über ihn sagen und werde nichts Negatives sagen"). Die resignierende Begründung lautete: "So ist er halt, der Hinti."
Zuletzt wurde er von Eintracht öffentlich zurechtgewiesen. Weil er in einem Interview den Klub kritisierte. Höchst allergisch reagiert Frankfurt allerdings, wenn es sich um politische Tendenzen ins rechte Spektrum handelt. Hinteregger hatte und hat damit nichts zu tun. Aber sein nunmehr ehemaliger Geschäftspartner beim Hinti Cup.
Dass der Klub seinen Schützling dazu noch nicht befragen konnte, wie per Aussendung erklärt, soll bei einem Typ wie Hinteregger nicht überraschen. Stattdessen hat der Sirnitzer selbst ein klares "Bekenntnis gegen Rechts" geliefert, das keinen Interpretationsspielraum lässt.
Offen ist, wie Frankfurt reagiert. Ob der Klub zum Spieler steht oder ob es zu einer Trennung kommt. Deutsche Medien wollen bereits wissen, dass das Tischtuch endgültig zerschnitten sei. Auf Instagram jedenfalls ist Hinteregger seinem Arbeitgeber entfolgt.