Am Vorabend, da war Oleksandr Sintschenko bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem WM-Play-off in Glasgow gegen Schottland in Tränen ausgebrochen. Als er vom Krieg in seinem Land erzählte, von den Schilderungen seiner Freunde in der Heimat. Und davon, dass sich die Fußball-Nationalmannschaft ein großes Ziel gesetzt habe: Zur WM zu kommen. Für das Land, für die Hoffnung.

Nach 95 Minuten im Hampden Park standen Sintschenko wieder die Tränen in den Augen; diesmal aber Freudentränen. Denn mit einem 3:1-Sieg über Schottland lebt die Hoffnung auf die WM in Katar; die Ukrainer erreichten das Finale am Sonntag in Cardiff gegen Wales – nur noch ein Sieg fehlt. Schon vor dem Spiel war die Hälfte des Stadions in blau-gelb getaucht, es war klar, dass dieses Spiel auch ein Statement der Ukraine (und nicht nur ihr) in Richtung Russland sein sollte. Und das Team, das abgesehen von Legionären in großen Ligen, seit März nur einige wenige Testspiele in den Beinen hatte, hatte die Schotten in ihrer Heimat im Griff; Jarmolenko (33.) und Jaremtschuk (49.) sorgten für klare Fronten. Erst ein Fehler von Schlussmann Buschtschan brachte die „Bravehearts“ wieder ins Spiel, die letzen 15 Minuten wurden zum offenen Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die Ukrainer, die durch Dowbyk sogar noch zum 3:1 kamen.

Nun geht es weiter nach Cardiff, wo es am Sonntag gegen Österreich-Bezwinger Wales um die WM-Teilnahme geht.

Argentinien gewinnt gegen Italien

Mit einer starken Vorstellung hat sich die argentinische Fußball-Nationalmannschaft im Duell mit Europameister Italien durchgesetzt. Bei der "Finalissima" im Londoner Wembley-Stadion gewann der amtierende Copa-America-Sieger am Mittwochabend mit 3:0 (2:0). Die Tore erzielten Lautaro Martinez (28.), Angel Di Maria (45.+1) und Paulo Dybala (94.). Bei der "Albiceleste" überzeugte neben Di Maria auch Superstar Lionel Messi, der die Treffer von Martinez und Dybala auflegte.

Die zwei befreit aufspielenden Offensivkünstler vom französischen Meister Paris Saint-Germain hielten ihren Klubkollegen Gianluigi Donnarumma fast permanent beschäftigt. Der Torhüter war der stärkste Spieler der Italiener, bei denen Abwehr-Routinier Giorgio Chiellini in der ersten Hälfte seinen letzten Team-Auftritt absolvierte. Vor dem 2:0 verlor der 37-Jährige das entscheidende Laufduell mit Di Maria, der Donnarumma dann überlupfte.