Mit Nachdruck und deutlichen Worten haben die internationale Spielergewerkschaft Fifpro und namhafte Fußball-Profis zwei Tage vor dem Champions-League-Finale zwischen Liverpool und Real Madrid eine Reduzierung der Belastung gefordert. "Was zu viel ist, ist zu viel", sagte der französische Stürmerstar Kylian Mbappé in einem Einspieler auf dem Fifpro-Kongress unter dem Motto "Am Limit" am Donnerstag in Paris.
"Wir spielen gerne", sagte Mbappé, der gerade seinen Vertrag bei Paris Saint-Germain verlängerte: "Aber wenn die Leute qualitativ hochwertigen Fußball sehen wollen, dann müssen wir auch auf die Gesundheit der Spieler achten." Der deutsche Fifpro-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann präsentierte eine Studie mit einer Befragung von 1.055 Profis und 92 Trainern aus verschiedenen Ländern, die auf unterschiedlichem Niveau aktiv sind. Ihn erreichten dabei nicht nur von Mbappé solche Klagen, berichtete er. "Die Spieler waren immer darauf ausgerichtet, unbesiegbar zu wirken. Aber mittlerweile kommen viele an einen Punkt, an dem sie sagen: Es reicht", sagte Baer-Hoffmann.
Laut der Studie erklärten 55 Prozent der Spieler, sich schon einmal aufgrund von Überlastung verletzt zu haben. 40 Prozent gaben an, der volle Terminkalender habe ihre geistige Gesundheit beeinträchtigt. Es sei aber nicht Aufgabe der Spieler, ihre Grenzen anzuzeigen, erklärte Baer-Hoffmann: "Sie sollen das nicht sagen müssen." Mehr als 80 Prozent der Spieler und Offiziellen sind sich laut der Studie einig, dass die Belastungsgrenze bei 55 Spielen pro Saison liege. Teilweise waren es über 70.