Die Fußballverbände Polens, Schwedens und der Tschechischen Republik haben ihre Weigerung zur Austragung des Play-off-Spiels in der WM-Qualifikation Ende März in Russland angekündigt. "Die Unterzeichner dieses Appells ziehen es nicht in Betracht, nach Russland zu reisen und dort Fußballspiele zu spielen", steht in einem Brief an die Generalsekretärin des Weltverbands FIFA,Fatma Samoura, den der polnische Verband am Donnerstag bei Twitter veröffentlichte.
Im europäischen Play-off zur WM-Endrunde in Katar (21. November bis 18. Dezember) werden Ende März drei Tickets vergeben. In einem Halbfinal-Weg soll Polen am 24. März in Russland antreten. Kämen die Russen in das Finale, wäre am 29. März ebenfalls in Russland entweder Schweden oder Tschechien der Gegner. Die Ukraine spielt in ihrem Halbfinale am 24. März in Schottland, bei einem Sieg treten die Ukrainer gleichermaßen auswärts gegen Franco Fodas ÖFB-Auswahl oder Wales an.
Die drei Verbände forderten die FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA auf, "sofort zu reagieren" und Alternativen für die Spiele auf russischem Boden vorzuschlagen. Das FIFA-Council tagt an diesem Donnerstag, am Freitag berät das UEFA-Exekutivkomitee über die Folgen der Invasion Russlands in die Ukraine.
FIFA-Präsident Infantino verurteilt "Einsatz von Gewalt"
FIFA-Präsident Gianni Infantino äußerte sich am Abend nach einer Council-Sitzung des Weltverbands: "Wir sind in Kontakt mit den Verbänden, die diese Qualifikationsspiele noch austragen müssen. Mit dem russischen Verband und den anderen. Wir sind dabei, die Lage zu analysieren. Im Moment ist es so, dass wir die Lage weiter beobachten." Das Council-Bureau, der Ratsausschuss der FIFA, werde sich der Frage annehmen "und wird Entscheidungen treffen, sobald es nötig ist".
Im Namen der FIFA verurteilte Infantino "den Einsatz von Gewalt durch Russland in der Ukraine". "Wir sind heute aufgewacht und waren schockiert über das, was wir gesehen und erfahren haben", sagte der Schweizer. "Die FIFA hofft auf die schnelle Einstellung der gewalttätigen Auseinandersetzung und auf Frieden in der Ukraine."
Der Fußball habe in einer solchen Lage "keine Priorität, aber die FIFA ist das globale Organ des Fußballs, die Organisation, die sich um die Konsequenzen für den Fußball kümmert".