Die ersatzgeschwächten Linzer gewannen am Donnerstagabend gegen Schlusslicht FC Alashkert völlig verdient mit 2:0 (1:0) und sind aus den Top-Zwei der Gruppe damit nicht mehr zu verdrängen. Keito Nakamura erzielte im Wörthersee-Stadion von Klagenfurt in der 12. und 87. Minute beide Tore für die Oberösterreicher. Armeniens Meister präsentierte sich über die gesamte Partie harmlos.
Wer aus der Gruppe als Sieger fix im Achtelfinale steht, bleibt offen. Maccabi Tel Aviv gewann im Parallelspiel gegen HJK Helsinki mit 3:0 und liegt punktegleich mit dem LASK bei je zehn Zählern weiter voran. Gegen die Israelis spielt das aktuelle Schlusslicht der Bundesliga in der kommenden Runde am 25. November in Tel Aviv. Danach hat das Team von Trainer Andreas Wieland noch Helsinki (9. Dezember) zu Gast. Der Zweite der Gruppe muss im Februar in einer Zwischenrunde gegen einen Dritten der Europa League antreten.
"So wird man den LASK nicht so oft sehen", hatte Peter Michorl vor der Partie mit Blick auf insgesamt zehn Ausfälle angemerkt. Die Athletiker liefen vor überschaubarer Kulisse vor allem in der Abwehr mit ungewöhnlichen Rollen ein. Rene Renner gab den Innenverteidiger, Hong Hyun-seo spielte links außen. Der dritte Torhüter Nikolas Polster saß für den Fall der Fälle mit einem Feldspieler-Trikot auf der Bank. Dort nahmen mit den von Verletzungen zurückgekehrten Andreas Gruber und Yannis Letard und dem freigetesteten Florian Flecker nur drei weitere "richtige" Feldspieler Platz. Mit Anpfiff wurde aber klar, dass die Gäste aus Jerewan wenig dagegenzusetzen hatten.
Alashkert-Ausgleich zählte wegen Abseits nicht
Die vor zwei Wochen daheim mit 0:3 unterlegenen Armenier hatten mit dem Tempo der Linzer große Probleme. Christoph Monschein entwischte schon in der 4. Minute, scheiterte aber am 35-jährigen David Yurchenko im Alashkert-Tor. Der Schlussmann war auch bei Alexander Schmidts Abschluss (6.) aus spitzem Winkel beschäftigt. Als die Armenier dann bei einem Freistoß erstmals ein wenig Torgefahr ausstrahlten, fiel im Gegenstoß die fällige Führung. Schmidt und Monschein kombinierten Nakamura frei, der Japaner zeigte keine Nerven. Für den 21-Jährigen war es der erste Treffer im Trikot der Profis.
Bis zur Pause hatte die dominant auftretende Wieland-Elf noch weitere gute Möglichkeiten, nachzulegen. Den Fernschuss von Antreiber Michorl lenkte Yurchenko an die Latte (19.), Felix Luckeneder setzte einen Kopfball völlig frei stehend am Gehäuse vorbei (32.). Dies hätte sich beinahe gerächt. Einmal fand Alashkert den Weg durch die Reihen der Linzer, der Treffer von Jose Embalo (43.) zählte aufgrund einer angezeigten Abseitsstellung jedoch nicht. Da in der Conference League kein VAR zum Einsatz kommt, blieb die Entscheidung der schwedischen Unparteiischen umstritten.
Die zweite Spielhälfte startete mit dem nächsten Metalltreffer der Linzer. Thomas Goiginger wuchtete den Ball an die Unterkante der Latte (46.), Yurchenko war im Nachfassen zur Stelle. Zu mangelnder Effizienz kam damit nun auch Pech dazu. Das Spiel flachte danach aber ab. Alexander Schlager im LASK-Tor blieb unterbeschäftigt, auf der Gegenseite vermochte es sein Team aber lange nicht, die Entscheidung herbeizuführen. 20:1 Schüsse Richtung gegnerisches Tor lautete die Statistik nach 70 Minuten zugunsten des LASK. Erst Nakamuras zweiter Streich nach Vorlage von Hong brachte die drei Punkte ins Trockene.