Über 80 Minuten lang wusste man in der Bullen-Arena nicht, wer "bloß" österreichische Meister ist und wer fünfmaliger Champions-League-Sieger. Der FC Salzburg ging in der 43. Minute gar durch Luka Sučić mit 1:0 in Führung. Zuvor vergab Noah Okafor bereits zwei Topchancen für die Salzburger. 29.520 Fans bekamen einen wahren Fußball-Leckerbissen zu sehen.
Es schien, als könnten die Bullen hier nicht verlieren. Und sie verloren auch nicht, obwohl die Katalanen alles andere als eine B-Mannschaft am Feld hatten. Nach zahlreichen Wechseln auf beiden Seiten - Rapid-Leihgabe Yusuf Demir kam in der 73. Minute aufs Feld - erzielte Martin Braithwaite (82.) doch noch den Ausgleich. Das Spiel schien zu kippen, Barcelona drängte auf den Sieg. In der 90. Minute kam dann Brenden Aaronson. Erst schoss Chukwubuike Adamu an den Pfosten, dann netzte der US-Amerikaner Aaronson eiskalt ins leere Tor ein und sorgte für den verdienten 2:1-Sieg der Salzburger.
"Es war ein schwieriges Spiel. Barcelona ist noch nicht so weit in der Saison drinnen wie Salzburg. Es war auch kein wirkliches Freundschaftspiel. Die Salzburger stoppten uns oft mit Fouls. Aber es war ein gutes Spiel, sie haben verdient gewonnen. Unsere Spieler haben aber gut gespielt, es ist alles gut", sagte FC Barcelona Cheftrainer Ronald Koeman im Anschluss gegenüber ServusTV.
Torschützer Sučić war mehr als happy über den Abend: "Barca ist mein Lieblingsverein, und wenn man gegen ihn trifft, dann ist das noch besser. Ein überragender Abend für mich. Wir haben wieder sehr viel gelernt und sind vorbereitet auf die nächsten Aufgaben."
Ob es für den 18-jährigen Yusuf Demir, der erneut Erfahrung in der A-Mannschaft sammeln konnte, auch ein gelungener Abend war?
Lukas Bayer