Rapid hat sich mit dem 2:1-Heimerfolg gegen Sparta Prag eine gute Basis im Kampf um den Aufstieg in die 3. Runde der Champions-League-Qualifikation geschaffen. Blickt man auf die Statistik, könnte der Triumph vergangenen Dienstag im Allianz Stadion schon mehr als nur die halbe Miete gewesen sein. In den Geschichtsbüchern muss man lange zurückblättern, bis man das letzte Ausscheiden des Fußball-Rekordmeisters in einem Europacup-K.o.-Duell nach einem Hinspielsieg findet.
Der Fall war das zuletzt im Jahr 1990. Damals hatte man InterMailand in der 1. UEFA-Cup-Runde am 19. September mit 2:1 bezwungen, dann aber in Italien am 3. Oktober mit 1:3 nach Verlängerung noch den Kürzeren gezogen. Es folgten 19 erfolgreiche Anläufe - meist in der Europacup-Qualifikation -, bei denen man nach einem Sieg in der ersten Partie immer auch über den Aufstieg jubeln konnte.
Die aktuellsten Beispiele sind die Triumphe über den FCSB aus Bukarest 2018 und Trencin 2016 - jeweils im Europa-League-Play-off. Können die Wiener daran anschließen, würden sie mit Nummer 20 ein kleines Jubiläum feiern.
Sehr oft traten die Hütteldorfer zuerst auswärts an. Auch deshalb gab es in der jüngeren Vergangenheit Heimspiel-Erfolge in Hinspielen nur selten. Vor dem Prag-Sieg war das zuletzt am 22. August 2013 mit einem 1:0 gegen den georgischen Vertreter DilaGori im Europa-League-Play-off der Fall gewesen. Auswärts hatte man dann in Tiflis auch klar mit 3:0 die Oberhand behalten.
Doch auch Sparta Prag hat einen Grund, vor dem Rückspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF eins) im Stadion Letna in die Vergangenheit zu blicken. Der 36-fache Meister (12 Mal Tschechien, 24 Mal Tschechoslowakei) ist gegen österreichische Teams noch nie ausgeschieden. 1996 wurde SturmGraz im Cup der Cupsieger wegen der Auswärtstorregel ausgeschaltet, 1997 AustriaSalzburg in der Champions-League-Qualifikation und 2012 AdmiraWackerMödling in der Quali zur Europa League. Zudem gab es in der Europa-League-Gruppenphase 2006 gegen die WienerAustria auswärts einen 1:0-Sieg.
Zu Hause ist der tschechische Champion gegen ÖFB-Clubs noch unbesiegt. Gegen Sturm gab es 1996 ein 1:1, ein Jahr später wurde Salzburg 3:0 bezwungen, und von der Admira trennte man sich mit einem 2:2. Ein Remis würde den Wienern - nach dem ersten Sieg eines ÖFB-Vereins in der achten Begegnung mit Sparta Prag - diesmal schon für das Weiterkommen reichen.
Das wäre enorm wichtig, da man damit fix in einer europäischen Gruppenphase vertreten sein würde. Bei einem Out in der 3. Quali-Runde zur "Königsklasse" gegen ASMonaco würde man nämlich in den Hauptbewerb der Europa League umsteigen.