FIFA-Chefentwickler Arsene Wenger will Europas Fußball-Mächte von Weltmeisterschaftsturnieren alle zwei statt wie bisher alle vier Jahre überzeugen. "Wenn man die Qualität der Spiele auf der ganzen Welt verbessern möchte, dann sollte man darüber nachdenken. Denn neben den 55 Ländern in der UEFA gibt es noch 156 weitere", sagte der langjährige Trainer des FC Arsenal dem deutschen Fachmagazin "Kicker" (Montag).
Als Leiter für die globale Entwicklung des Fußballs im Weltverband FIFA soll der 71-Jährige die Machbarkeit von häufigeren WM-Turnieren prüfen. "Inzwischen gehören 211 Länder zur FIFA – und 133 davon haben noch nie eine WM gespielt. Diese Länder schauen alle vier Jahre zu ohne jede Chance, selbst daran teilzunehmen", begründete Wenger die Idee. Der Vier-Jahres-Zyklus für Weltmeisterschaften müsse "nicht in Stein gemeißelt" sein. Einen Konflikt mit der Europäischen Fußball-Union, die im Wechsel mit den WM-Turnieren alle vier Jahre ihre EM austrägt, wolle er aber nicht, versicherte Wenger.
Daher wolle er auch Abstellungsperioden für Länderspiele verändern. Statt wie bisher mehrmals im Jahr sollen die Clubs nach Wengers Vorschlag nur noch ein- oder zweimal für längere Zeit ihre Profis zu den Nationalteams schicken müssen. So könnten sich die Nationalteams für einen Monat im Oktober treffen und auf einen Schlag alle Qualifikationsspiele für das nächste Turnier bestreiten. "Das bedeutet insgesamt weniger Reisen für die Spieler, bringt mehr Klarheit und Kontinuität für alle Beteiligten und weniger Verletzungsrisiko", sagte Wenger. Man wolle die Zahl der Spiele reduzieren und nach jedem Turnier eine Ruhepause garantieren.
"Stellen Sie sich das so vor: 2026 die Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada; 2027 eine Europameisterschaft und die anderen Kontinental-Turniere; 2028 wieder eine Weltmeisterschaft; und so weiter", erklärte der Franzose.