Der Fortschritt ist ein Credo im Sport-Imperium des Dietrich Mateschitz, es soll stets bergauf gehen. Das gilt natürlich auch für die Red-Bull-Fußball-Abteilung und im vorliegenden Fall für RB Leipzig. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann hat am Donnerstag im Pokalfinale gegen Borussia Dortmund die große Chance auf den ersten Titelgewinn der Klubgeschichte. Für den zum FC Bayern abwandernden Jung-Erfolgstrainer wäre dies natürlich das perfekte Abschiedsgeschenk.
Die Erfolgsgeschichte des erst vor zwölf Jahren gegründeten RB Leipzig verlief nicht linear, es gab kleine Abweichungen auf dem Weg nach oben, aber die grundsätzliche Richtung entspricht den großen Erwartungen. In der Bundesliga winkt, wie schon 2017 im ersten Jahr nach dem Aufstieg, Platz zwei, der Pokalsieg wäre eine logische Steigerungsstufe. Vor zwei Jahren stand das Team schon einmal im Berliner Endspiel, damals gab es ein 0:3 gegen die Bayern.
Die Bilanz gegen Dortmund ist aus Sicht der Leipziger nicht gerade ermutigend. Sechs Siegen der Borussia stehen bei zwei Unentschieden nur zwei Erfolge von RB gegenüber. Unter Nagelsmann war ein Remis bei drei Niederlagen bisher das Höchste der Gefühle. Erst am Samstag entschieden die Dortmunder das direkte Meisterschaftsduell mit 3:2 für sich. Der Trainer Nagelsmann durfte bisher in elf Spielen erst einmal (mit Hoffenheim) einen Sieg bejubeln.
Zwei Österreicher hoffen mit
Um den BVB zu bezwingen, müssen die Leipziger eine Serie stoppen. Das Team von Edin Terzic, der nach Ende dieser Saison von Marco Rose abgelöst wird, hat zuletzt fünf Bundesligaspiele in Folge gewonnen und darf auch auf den Torinstinkt des wieder fit gewordenen Erling Haaland vertrauen.
Auch zwei Österreicher können einen Monat vor dem Start des Nationalteams in die Europameisterschaft mit dem Gewinn des DFB-Pokals zusätzliches Selbstvertrauen tanken. Kapitän Marcel Sabitzer ist ohnehin gesetzt und Konrad Laimer darf wieder zumindest mit einem Einsatz spekulieren. Am Samstag hatte der 23-Jährige nach monatelanger Verletzungspause wegen eines Knochenmarksödems mit einem 15-minütigen Auftritt sein Saisondebüt gegeben.