Nach dem ersten Titel seit 34 Jahren für Real Sociedad hat Trainer Imanol Alguacil den Partymodus eingelegt. Zum Abschluss der Pressekonferenz zog der 49-Jährige am Samstagabend das blau-weiß gestreifte Trikot des baskischen Klubs an, streckte den Schal in die Höhe und sang dann aus voller Kehle die Hymne von Real Sociedad. Sein Team hatte das coronabedingt mit einjähriger Verspätung ausgetragene Finale der Copa del Rey mit 1:0 gegen den Erzrivalen Athletic Bilbao gewonnen.
Alguacil erklärte, er habe "von Fan-Modus auf Trainer-Modus umgeschaltet". Kein Wunder, hat doch der unweit von San Sebastian in Orio in der baskischen Provinz Guipuzcoa geborene Mann sein halbes Leben bei Real Sociedad verbracht. Er wurde in der Jugend des Vereins groß und spielte in den 1990er-Jahren als rechter Außenverteidiger neun Jahre lang im Profiteam. Seit 2011 absolviert er seine Trainerkarriere im Verein. Er coachte Jugendteams, die B-Mannschaft und ist seit 2018 Trainer der Profis.
"Als der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen hat, hat ganz Guipuzcoa (vor Freude) geweint", sagte Alguacil. Der Trainer, der in Spanien nur Imanol genannt wird, zeigte sich aber auch bescheiden: "Ich habe ein kleines bisschen beigetragen, aber der Sieg ist in erster Linie den Spielern zu verdanken." Den einzigen Treffer erzielte Mikel Oyarzabal per Foulelfmeter in der 63. Minute.
Real Sociedad hatte die beste Zeit in den 1980er-Jahren mit den beiden einzigen Liga-Titeln der Klubgeschichte (1981 und 1982) sowie dem Cupsieg 1987, dem zweiten nach 1909. Der dritte Erfolg habe einen besonderen "Geschmack", wie Medien betonten, auch weil Bilbao mit 23 Titeln als "Pokalspezialist" gilt. Kleiner Trost für die Bilbao-Fans: In zwei Wochen bietet sich Athletic Bilbao eine weitere Chance, trifft es doch im Cup-Finale der laufenden Saison auf Rekord-Cupsieger FC Barcelona (30).