Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hält Gianni Infantino auch nach der Eröffnung des Strafverfahrens in der Schweiz "eigentlich" für einen guten Präsidenten des Fußball-Weltverbandes (FIFA). Das sagte der Deutsche in einem Interview mit "BR24 Sport".
"Ich kenne ihn sehr lange", meinte Rummenigge. Der Schweizer sei "eigentlich ein Freund des Fußballs und dem Fußball auch sehr positiv zugetan. Und ich hoffe, dass er die Dinge geregelt kriegt, weil eigentlich wäre er der richtige Mann, um die FIFA dann hoffentlich auch wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen."
Die Schweizer Staatsanwaltschaft wirft Infantino wegen geheimer Treffen mit dem Leiter der Bundesanwaltschaft, Michael Lauber, Anstiftung zum Amtsmissbrauch, Anstiftung zur Verletzung des Amtsgeheimnisses und Anstiftung zur Begünstigung vor. Das Strafverfahren wurde am Donnerstag eröffnet, angeklagt wird auch ein bei den Treffen ebenfalls anwesender Oberstaatsanwalt. Eine Anklage gegen Lauber soll folgen. Infantino und die FIFA weisen die Vorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will die Situation um das IOC-Mitglied Infantino indes genau beobachten. "Der IOC-Ethik- und Compliance-Beauftragte verfolgt die Situation und kann derzeit keine weitere Erklärung abgeben", hieß es am Freitag in einer IOC-Stellungnahme. "Das IOC betont, dass die Unschuldsvermutung vorherrscht." Der Chef des Fußball-Weltverbandes wurde erst im Jänner in das IOC aufgenommen.