Jetzt ist es offiziell: Die Schweizer Justiz hat ein Strafverfahren gegen FIFA-Präsidenten Gianni Infantino eingeleitet. Auslöser: Geheime Treffen zwischen dem Chef des Fußball-Weltverbandes und dem Leiter der Bundesanwaltschaft, Michael Lauber. Auch gegen einen Schulfreund Infantinos, den Walliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold, wird ermittelt.

Der außerordentliche Staatsanwalt des Bundes, Stefan Keller, kam zu dem Schluss, "dass im Zusammenhang mit den Treffen von Bundesanwalt Michael Lauber mit dem FIFA-Präsidenten und dem Walliser Oberstaatsanwalt Arnold Anzeichen für ein strafbares Verhalten bestehen. Es geht dabei um Amtsmissbrauch, Verletzung des Amtsgeheimnisses, Begünstigung und die Anstiftung zu diesen Tatbeständen."  Um gegen Lauber ein Strafverfahren eröffnen zu können, wird beim Parlament in Bern die Aufhebung von dessen Immunität beantragt. Lauber hat in der Zwischenzeit seinen Rücktritt eingereicht.

Gemäß der FIFA-Statuten müsste der Weltverband Infantino bis zum Abschluss des Strafverfahrens suspendieren. Ein ähnlicher Fall hatte im Jahr 2016 Infantinos Vorgänger Sepp Blatter das Amt gekostet.