Der frühere Serienmeister Olympique Lyon prüft einen Einspruch gegen den Abbruch der französischen Fußball-Liga. Zudem behalte sich der Club vor, Schadenersatz für erwartete Verluste in Höhe von "mehreren zehn Millionen Euro" zu fordern, teilte Lyon mit.
Zuvor hatte der Liga-Verwaltungsrat am Donnerstag die Spielzeit der Ligue 1 wegen der Corona-Pandemie abgebrochen und Paris Saint-Germain zum Meister erklärt. Olympique gratulierte PSG zum Titelgewinn, forderte aber zugleich auch die entsprechende Meisterkür für sein Frauen-Team.
Hintergrund der Entscheidung der Liga war die Verfügung von Premierminister Edouard Philippe, der eine Wiederaufnahme des seit Mitte März ruhenden Spielbetriebs in dieser Saison für unmöglich erklärt hatte. Daher wurde die Tabelle nach dem 28. Spieltag gewertet. Champions-League-Achtelfinalist Olympique Lyon ist einer der großen Verlierer dieser Entscheidung. Der Club wäre erstmals seit über 20 Jahren gar nicht im Europapokal vertreten.
Die damit verbundenen finanziellen Einbußen will Olympique nicht hinnehmen und verwies auf "fehlende Chancengleichheit". Zuvor hatte OL-Präsident Jean-Michel Aulas noch erfolglos die Idee von Playoffs zur Beendigung der Saison ins Spiel gebracht.
Die Ligue 1 ist die erste der großen europäischen Fußball-Ligen, die ihre Saison abgebrochen hat. Die deutsche Bundesliga hofft weiter darauf, Mitte oder spätestens Ende Mai den Spielbetrieb fortsetzen zu können. Auch die heimische Bundesliga hofft auf eine Fortsetzung Ende Mai, doch spießt es sich aktuell noch an Quarantäneregeln für den Fall, dass ein Spieler am Coronavirus erkrankt.