In Italien verschärft sich die Coronavirus-Krise von Tag zu Tag. Das bekommt auch György Garics zu spüren. Er lebt mit seiner Frau und seinem 16-Jährigen Sohn in Bologna, in einer von der Pandemie schwer getroffenen Region.
In der Vorwoche wurde die Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt, zuvor Schulen und Universitäten geschlossen. Noch haben die drastischen Maßnahmen aber nicht gegriffen. Spitäler sind überlastet, die Zahlen von Verstorbenen und Infizierten steigt weiterhin stark an. "Sie wissen nicht einmal mehr, wo sie die Leichen hinlegen sollen. Da kriegt man Gänsehaut", erzählt Garics. "Das Problem ist, dass es keine Intensivbetten mehr gibt. Und wenn die Intensivbetten fehlen, dann führt das so weit, dass die Ärzte überlegen müssen, wen sie behandeln und wen nicht."
Damit es hierzulande gar nicht erst zu solchen Zuständen kommt, appellierte er an alle Österreicher, sich an die Vorgaben der Regierung zu halten. "Wir müssen das Hirn einschalten. Ich habe einige wichtige Spiele bestritten, aber ich habe nie gedacht, dass ich das wichtigste Spiel nicht mit zehn Kollegen auf dem Platz, sondern gemeinsam mit 60 Millionen Italienern oder neun Millionen Österreichern von daheim aus bestreiten muss."
In Italien sei die Situaiton ebenso wie in Österreich unterschätzt worden. "Als die Schulen und Unis gesperrt wurden, haben sich die Leute in Parks oder Restaurants getroffen", berichtete Garics. Das führte zu immer neuen Erkrankungen, mittlerweile hält Italien bei rund 2000 Toten. "Ich will keine Angst oder Panik verbreiten, sondern Eigenverantwortung einfordern. Man muss so wenig Kontakt wie möglich zu anderen Menschen haben, um die Verbreitung des Virus zu verhindern", meint der 36-Jährige.