Lukas Hinterseer hat den Hamburger SV an die Tabellenspitze der zweiten deutschen Fußball-Bundesliga geschossen. Der ÖFB-Teamstürmer erzielte beim 2:0 gegen den Vorletzten Karlsruher SC am Samstag beide Tore. Die Führung für die überlegenen Gastgeber besorgte der Tiroler in der 68. Minute per Kopf, in der 81. Minute musste er nach Vorarbeit von Bakery Jatta nur noch den Fuß hinhalten.
Bei den Siegern war mit Ex-Rapidler Louis Schaub ein weiterer Österreicher am Feld. Der Winterneuzugang hatte in der 10. Minute mit einem Lattentreffer Pech. Der HSV liegt mit 40 Punkten nunmehr zwei Zähler vor Arminia Bielefeld, die mit einem Sieg am Sonntag gegen Jahn Regensburg die Spitze zurückerobern kann. Punktegleich mit Bielefeld auf Rang drei ist Stuttgart nach dem 3:0 gegen Erzgebirge Aue. Einen wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt verbuchte der 1. FC Nürnberg mit Georg Margreitter, der beim 1:0 beim VfL Osnabrück in der Verteidigung durchspielte.
Erstmals ein Pyrotechnik-Testlauf
Vor dem HSV-Spiel wurde in Deutschlands zweiter Liga erstmals das ausprobiert, was in Österreichs Fußballstadien längst Usus ist: Dass Fans kontrolliert und im Vorfeld angemeldet Pyrotechnik zünden. Die Aktion war ein Testlauf - und verlief ohne Zwischenfälle. Zehn HSV-Fans aus dem Ultra-Lager hatten drei Minuten vor dem Spiel im Bereich zwischen der Hamburger Nordtribüne und dem Tor zehn Rauchtöpfe gezündet. Eine Fachfirma und Ordner beaufsichtigten die Aktion. Feuerlöscher standen für den Notfall bereit. Der DFB und die Behörden der Stadt hatten die Aktion genehmigt. Die Gewerkschaft der Polizei hatte das als "blauäugig und sehr riskant" bezeichnet.
Pyrotechnik ist für viele Fußball-Anhänger Teil der Fankultur. Deshalb wollen sie darauf nicht verzichten. Bisher gab es in Deutschland für das Abbrennen Strafen. Das kontrollierte Abbrennen von Feuerwerk außerhalb des Zuschauerbereichs könnte ein Kompromiss sein.
In Österreich ist Pyrotechnik bei Sportveranstaltungen grundsätzlich verboten. Es gibt aber Ausnahmeregelungen, die zeitlich oder auf bestimmte Bereiche im Stadion begrenzt sind. Es wird daher zwischen legalen, also kontrollierten und überwachten, und illegalen Pyroaktionen unterschieden.