Dieser Abend ging völlig unerwartet in die jüngere spanische Fußballgeschichte ein. Mit Real Madrid und dem FC Barcelona verabschiedeten sich die zwei Topklubs des Landes vorzeitig vom nationalen Cup und beide verloren gegen Teams aus dem Baskenland. Das "Weiße Ballett" musste sich im Viertelfinale in Madrid Real Sociedad aus San Sebastian mit 3:4 geschlagen geben, die Katalanen sorgten etwas später mit einem 0:1 bei Athletic Bilbao für einen Schock unter ihren Fans.
Damit geht das Halbfinale der "Copa del Rey" (Königscup) erstmals seit 2010 ohne die beiden herausragenden Vereine des Landes über die Bühne. Ausgerechnet Martin Ödegaard leitete Reals Niederlage mit den meisten Gegentoren seit elf Monaten (1:4 gegen Ajax Amsterdam) ein. Der 21-jährige Mittelfeldspieler, der 2015 als 16-jähriges Supertalent zu den Königlichen gewechselt war und den Madrilenen noch immer gehört, brachte den Außenseiter nach 22 Minuten auf die Siegesstraße.
Außenseiter lag schon 3:0 voran
Der leihweise bei Real Sociedad engagierte Norweger traf unter gütiger Mithilfe von Reals französischem Goalie Alphonse Areola, der einen harmlosen Nachschuss zwischen seinen Beinen durchrutschen ließ, zum 1:0. Zum Mann des Spiels für die Basken avancierte neben Ödegaard mit Alexander Isak ein weiterer Nordländer. Der 20-jährige Schwede erhöhte nach der Pause innerhalb von zwei Minuten (54./56.) zum zwischenzeitlichen 3:0.
Für die Hausherren traf Marcelo (59.) zum zwischenzeitlichen 1:3. In die folgende Drangphase der Gastgeber hinein traf Merino zur scheinbaren Entscheidung. Nach einem nicht anerkannten Real-Tor von Vinicius Junior (79.) verkürzten Rodrygo (81.) und Nacho (93.), der Ausgleich gelang dem Liga-Spitzenreiter gegen den Tabellen-Achten nicht mehr.
Das entscheidende Tor in Bilbao erzielte Inaki Williams in der 93. Minute per Kopf. Lionel Messi hatte vier Minuten zuvor noch eine Großchance auf die Barca-Führung liegen gelassen. Neben Sociedad und Bilbao haben Zweitligist Mirandes (4:2 gegen Villarreal) und Granada (2:1 gegen Titelverteidiger Valencia) die Runde der letzten vier erreicht.