Er hat natürlich viele schwer zu fassende Bälle gehalten, sonst wäre er niemals Torhüter der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geworden. Und er war einer der besten Schlussmänner seiner Zeit. Aber ewig gültige Aufmerksamkeit erlangt hat Hans Tilkowski durch das berühmte Wembley-Tor. Am Sonntag ist der deutsche Fußballer des Jahres 1965 im Alter von 84 Jahren verstorben. 

Hans Tilkowski
Hans Tilkowski © APA/AFP/dpa/MAJA HITIJ

In der Verlängerung des WM-Finales zwischen England und Deutschland landete der Ball nach einem scharfen Schuss von Geoff Hurst an der Unterkante der Querlatte, prallte auf den Boden und wieder ins Feld zurück. Tilkowski hatte sich bei der vergeblichen Abwehr-Reaktion blitzschnell umgedreht und den Ball in seinem Blickfeld. "Er war nicht drin", sollte er später bei jeder sich bietenden Gelegenheit wiederholen.

Doch der Linienrichter hatte es anders gesehen und so stand es 3:2 für die Engländer, die schließlich mit einem 4:2-Erfolg den Titel holten. Diese Entscheidung war für den Torhüter in keiner Weise nachvollziehbar. Tilkowskis größter Erfolg mit seinem Klub Borussia Dortmund war 1966 der Gewinn des Europacups der Cupsieger. Er kam auf 39 Länderspiele.