Europas Spitzenteams haben ihre Boykott-Drohung für die reformierte Klub-WM erneuert und von der FIFA mehr Informationen gefordert. "Wir sind derzeit nicht bereit, an diesem Wettbewerb teilzunehmen", sagte der Vorsitzende der European Club Association (ECA), Andrea Agnelli. Die ECA stünde geschlossen gegen das neue Format mit 24 Teams von 2021 an, betonte der Vorsitzende von Juventus Turin.
In Verhandlungen müsse die FIFA nun darlegen, wie der Wettbewerb genau zu organisieren sei. Großes Konfliktpotenzial sieht Agnelli in der Frage, welche acht europäischen Teams an einer Club-WM teilnehmen sollten. "Wir sind diejenigen die planen müssen, wir sind die, die investieren. Um ein Unternehmen führen zu können, benötigt man die komplette Übersicht", sagte der Italiener am Dienstag in Amsterdam.
Der Weltverband hatte Mitte des Monats die Reform dieses Wettbewerbs beschlossen. Kurz zuvor war ein Schreiben publik geworden, in dem alle 15 ECA-Vorstandsmitglieder sich gegen die Pläne positioniert hatten. Nach dem FIFA-Beschluss äußerten sich aber Bayern München und Real Madrid positiv. Eine Reform der Club-WM sei zu begrüßen, betonte auch Agnelli, aber an dem vorgeschlagenen Format werde man nicht teilnehmen.
Darüber hinaus hielt Agnelli fest, dass Europacup-Spiele am Wochenende künftig nicht mehr auszuschließen seien. Bei den laufenden Reform-Diskussionen über den Modus für Champions League und Europa League von 2024 an sei das Thema allerdings noch nicht besprochen worden. Für einen neuen Champions-League-Modus gibt es laut Agnelli diverse Modelle. Mit einer Entscheidung rechne er in den nächsten zwölf bis 18 Monaten. Ein Format mit einer dreigeteilten Champions League mit Auf- und Abstieg wollte der Juve-Vorstand nicht bestätigen.