Weltfußballer, Afrikas Fußballer des Jahrhunderts und nun Präsident eines Landes: Nachdem George Weah als Fußballer fast alles erreicht hat, ist er durch seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Liberia auch in der Politik am Ziel seiner Träume. Der 51-Jährige ging als klarer Sieger aus der Stichwahl gegen Vizepräsident Joseph Boakai hervor.

Der in dem westafrikanischen Land als "Mister George" verehrte Ex-Fußballstar will nun das immer noch vom Bürgerkrieg traumatisierte Land mit sich selbst versöhnen. Weah feierte in den 90er-Jahren als Stürmer mit Paris Saint-Germain und dem AC Mailand Erfolge in Europa, er wurde zum Weltfußballer und Afrikas Fußballer des Jahrhunderts gewählt. Seine politische Karriere verlief trotz seiner enormen Popularität aber eher schleppend. 2005 bewarb sich Weah vergeblich um das Präsidentenamt in Liberia - er musste sich Ellen Johnson Sirleaf geschlagen geben, die als erste Frau an die Spitze eines Staates in Afrika gewählt wurde. 2011 scheiterte Weah auch mit seiner Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten.

Kampfgeist wurde belohnt

Doch der ehemalige Fußballprofi, der in einem berüchtigten Armenviertel von Liberias Hauptstadt Monrovia aufgewachsen ist, gibt nicht so schnell auf. Bei der Präsidentschaftswahl in diesem Jahr griff er erneut an. Schon in der ersten Wahlrunde landete der frühere Weltfußballer mit rund 38 Prozent der Stimmen vorn. Boakai kam auf knapp 29 Prozent.

Hunderte Anhänger Weahs feierten seinen Wahlsieg in den Straßen Monrovias. Sie sangen, tanzten und lagen sich in den Armen. "Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich gewesen", sagte die Vorsitzende der CDC-Jugendorganisation, Josephine Davies, und verwies auf die vergangenen zwölf Jahre in der Opposition. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gratulierte "Mister George" am Freitag über Twitter. Es sei ein "großer Moment" für Liberia.