Ein halbes Jahr vor der WM in Russland muss der umstrittene Cheforganisator Witali Mutko einem Zeitungsbericht zufolge seinen Posten räumen. Der Fußballverbands-Chef werde anlässlich einer Sitzung des Exekutivkomitees am 26. Dezember zurücktreten, schrieb die Zeitung "Kommersant" am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf gut informierte Personen.
Demnach ist der Schritt Mutkos, der zugleich Vizeregierungschef ist, auch auf Druck des Weltverbands FIFA zurückzuführen. Die FIFA hatte bisher an Mutko als ranghöchstem WM-Macher für 2018 festgehalten, obwohl der Funktionär wegen seiner Verstrickung in den russischen Doping-Skandal vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) lebenslang von Olympia ausgeschlossen worden war. Der Vizeregierungschef hat bisher trotz seiner lebenslangen Olympia-Sperre einen Rücktritt als Chef des Fußballverbandes abgelehnt.
Mutko war Sportminister während der Winterspiele in Sotschi 2014, bei denen Russland nach IOC-Erkenntnissen systematisch betrogen hat. "Mögen andere Leute zurücktreten, aber ich bleibe bei den Sportlern", hatte Mutko nach der IOC-Entscheidung vor zwei Wochen laut der Agentur TASS in einer ersten Reaktion erklärt. Die lebenslange Sperre ändere nichts und habe keine Auswirkungen auf die Weltmeisterschaft.