Er ist Peter Stöger nicht gelungen, der große Coup im deutschen Cup. Die vom Wiener seit zehn Tagen trainierten Dortmunder Borussen mussten erkennen, dass gegen den FC Bayern in München die Pokal-Trauben zu hoch hingen. Die Mannschaft von Jupp Heynckes gewann verdient 2:1 und steht im Viertelfinale. Die Gastgeber hätten wesentlich höher gewinnen können, am Ende war es aber trotz einer klaren Bayern-Überlegenheit noch einmal eng geworden.

Die Bayern begannen furios, drängten die Gäste weit in deren eigene Hälfte zurück und erspielten sich eine Fülle von Großchancen. Schon in Minute zwölf waren die Bemühungen der Münchner von Erfolg gekrönt. Nach einem Freistoß von James köpfelte Niklas Süle den Ball an die Querlatten, den Abpraller aber verwertete Jerome Boateng ebenfalls per Kopf.

Alaba rettete die Führung

Die Dortmunder konnten sich kaum befreien, aber nach 35 Minuten fanden sie plötzlich eine große Ausgleichschance vor. David Alaba konnte bei einer Hereingabe nicht klären, wodurch Andrej Yarmolenko völlig allein stand. Torhüter Roman Bürki war geschlagen, aber der zurück gelaufene Alaba rettete per Kopf auf der Linie. Wenige Minuten später stand es 2:0. Nach einem schönen Doppelpass mit Robert Lewandowski überhob Thomas Müller den Dortmund-Schlussmann.

Die Bayern hielten sich in der Folge ein bisschen zurück, was die Stöger-Elf zu mehr Offensivgeist ermutigte. Und weil Yarmolenko in der 77. Minute eine Kagawa-Flanke zum Anschlusstreffer verwertete, wurde es noch einmal spannend, und in der Nachspielzeit hatte der in der 88. Minute eingewechselte Alexander Isak (18) die große Ausgleichschance, der Ball rollte aber Zentimeter am Tor vorbei.

"So kann man nicht gewinnen"

"Über 90 Minuten waren die Bayern die bessere Mannschaft", betonte Stöger, der vor allem mit den ersten 45 Minuten überhaupt nicht zufrieden war. "Wie wir in der ersten Hälfte gespielt haben, kann man nicht gewinnen und hier in München schon gar nicht."

Neben der fehlenden Passgenauigkeit kritisierte Stöger auch das Zweikampfverhalten und die Körpersprache seiner Spieler. Nach einer Kabinenpredigt habe seine Mannschaft dann besser gespielt. "Ich bin zufrieden, dass wir eine Reaktion gezeigt haben. In der ersten Hälfte war der Mut nicht da", sagte der 51-Jährige.