Es ist einiges neu rund um die Wahl zum Weltfußballer des Jahres. Es ist nicht mehr der "Ballon d'Or", wie die Auszeichnung und Gala lange hieß, denn der Weltfußballverband hat sich sozusagen selbstständig gemacht. Unverändert werden aber die beste Fußballerin und der beste Fußballer des Jahres von Teamchefs und Kapitänen der Nationalteams, einigen ausgewählten Journalisten sowie Fans gewählt, die online abstimmen konnten. Neu ist auch der Ort: Erstmals wird die Trophäe in London, im alterwürdigen Palladium vergeben. Moderiert wird die Gala heute Abend von Schauspielstar Idris Elba.

Unverändert ist aber eines: der erste Anwärter auf die Trophäe. Cristiano Ronaldo gilt abermals als großer Favorit auf die begehrte Auszeichnung. Der Portugiese gewann in diesem Jahr mit Real Madrid die Champions League und die spanische Meisterschaft und hat nun beste Chancen, wie im Vorjahr und damit zum insgesamt fünften Mal zu triumphieren. Was Ronaldo dabei besonders freuen könnte: Damit würde er mit seinem großen Rivalen Lionel Messi gleichziehen.

Dem beim FC Barcelona engagierten Argentinier werden so wie dem ebenfalls in der Endauswahl stehenden Neymar (Paris St. Germain) nur Außenseiterchancen eingeräumt. Auf der Habenseite Messis stehen in diesem Jahr der Cupsieg mit Barca und die Torschützenkrone in Spanien - seine 37 Treffer bescherten Messi auch den Goldenen Schuh für Europas besten Goalgetter.

Ronaldo ist im Vorteil

In der laufenden Saison hält der 30-jährige Messi bereits bei 17 Toren, was aber für die Wahl nicht ins Gewicht fällt. Die Abstimmung ist seit 7. September beendet, berücksichtigt werden durften nur Leistungen vom 20. November 2016 bis 2. Juli 2017. Und da ist Ronaldo ganz klar im Vorteil. Mit seinen zwölf Toren - darunter zwei im Finale gegen Juventus Turin - war der 31-Jährige bereits zum sechsten Mal bester Torschütze der "Königsklasse". Auch zum erstmaligen Meisterschaftsgewinn von Real Madrid seit 2012 leistete "CR7" einen maßgeblichen Beitrag.

Gewählt wird der Weltfußballer von den Teamchefs, Nationalteam-Kapitänen, ausgewählten Journalisten und in einer Online-Umfrage unter Fans. Das Ergebnis dürfte in der Tradition der vergangenen Jahre stehen: Ronaldo kam seit 2007 mit Ausnahme von 2010 immer unter die Top-3, Messi war seit 2007 nie schlechter als Zweiter.

Weitere Ehrungen

Neben der Auszeichnung des Weltfußballers werden weitere Ehrungen vorgenommen, etwa für die Weltfußballerin, den besten Tormann, das schönste Tor oder den besten Männer-Trainer des Jahres. In letzterer Kategorie stehen Zinedine Zidane (Real Madrid), Antonio Conte (Chelsea) und Massimiliano Allegri (Juventus) zur Wahl. Alle Infos findet man unter www.fifa.com. Der ORF bringt ab 23 Uhr in ORF Sport + eine Zusammenfassung mit den besten Szenen.

Außerdem wird von der internationalen Fußballer-Gewerkschaft (FIFPro) die Weltauswahl 2017 ("World XI") gekürt. Zu den 55 Anwärtern auf einen Platz im erlauchten Kreis zählt auch David Alaba, allerdings dürfte der Wiener nur geringe Chancen haben.