Sions Präsident Christian Constantin hat sich nach dem 2:1-Erfolg seiner Mannschaft in der Schweizer Fußball-Meisterschaft am Donnerstag in Lugano einen brutalen tätlichen Angriff auf den ehemaligen Schweizer Nationalcoach Rolf Fringer geleistet.
Fringer, der als TV-Experte für Teleclub im Einsatz war, wurde von Constantin umgestoßen und ins Gesicht geschlagen. Fringer bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda den Vorfall und meinte, der Übergriff sei noch schwerwiegender gewesen, als wohl auf den TV-Bildern zu erkennen ist: "Zuerst kam der Sohn, dann er. Er hat mir mehrere Ohrfeigen gegeben."
Constantin wurde nicht zum ersten Mal handgreiflich
Constantin meinte gegenüber Teleclub: "Ich habe ihm einen Tritt in den Hintern versetzt. Das hat mir gut getan. Wenn man attackiert wird, muss man sich wehren." Offenbar löste ein auf bluewin.ch abgedrucktes Interview von Fringer die Wut von Constantin aus. Darin kritisierte Fringer den Sion-Boss scharf. Bereits vor zwei Jahren waren Fringer, damals Sportchef in Luzern, und Constantin verbal aneinandergeraten, als der Sittener Präsident versucht hatte, den Innerschweizern Marco Schneuwly auszuspannen.
Christian Constantin ist nicht zum ersten Mal handgreiflich geworden. Nach dem Spiel Kriens - Sion am 5. Dezember 2004 attackierte er den Schiedsrichter und dessen Assistenten. Zweieinhalb Jahre später verurteilte ihn das Amtsgericht Luzern-Land wegen einfacher Körperverletzung gegen den Schiedsrichter zu einer bedingten Geldstrafe von 24.500 Franken. Die Tätlichkeiten gegenüber dem Assistenten konnten ihm nicht schlüssig nachgewiesen werden. Um eine unbedingte Strafe kam Constantin nur dank einer Gesetzesänderung herum, die just auf Anfang 2007 zu greifen begann.