Platz eins in der WM-Qualifikations-Gruppe G scheint bei drei Punkten Vorsprung an Spanien vergeben. Dennoch heißt es für Italien auch im Heimspiel gegen Israel zu punkten - und vor den letzten drei Partien auf einen möglichen Umfaller der Spanier zu hoffen. "Wir werden das Unmögliche tun, um zur WM zu fahren", beteuerte Spielmacher Lorenzo Insigne vor dem heutigen Heimspiel in Reggio Emilia.
Nachdem die "Squadra Azzura" zuletzt gegen Spanien in Madrid eine 0:3-Pleite hinnehmen musste und als derzeit Gruppen-Zweiter auf die unliebsamen Play-offs zusteuert, wurde der Ton in Italien trotz zuvor 56 ungeschlagenen WM- und EM-Quali-Spielen schlagartig rauer: "Italien, aufwachen! Israel braucht eine Antwort", forderte etwa die italienische "La Gazzetta dello Sport" und betonte: Nichts anderes als fünf Siege inklusive Play-off seien nun zu akzeptieren.
Israel liegt bereits sieben Punkte hinter Italien und tritt in der Reggio Emilia ohne seinen Kapitän Eran Zahavi an. Nach Beschimpfungen aus dem Publikum beim 0:1 gegen Mazedonien hatte der 30-Jährige wutentbrannt am Rasen seine Schleife weggeworfen und war daraufhin suspendiert worden. Dazu sagte der Profi von Guangzhou wenig förderliche Worte: "Wir haben uns seit 40 Jahren für kein großes Turnier qualifiziert und es sieht so aus, als würden wir es auch 40 weitere nicht tun." Er beantworte seine Suspendierung mit dem Rücktritt aus dem Nationalteam.
Umfaller wäre ohne Folgen
Spanien könnte sich dank der deutlich besseren Tordifferenz in den Partien in Liechtenstein und Israel sowie daheim gegen Albanien sogar eine Niederlage leisten, hat aber natürlich beim vermeintlichen Zwerg Liechtenstein drei Punkte fix eingeplant. Seit 60 Partien ist "La Roja" nun in der WM-Qualifikation unbezwungen.
Für David Villa geht sein Comeback in der "Seleccion" hingegen vorerst nicht weiter: Der 35-jährige Stürmer, der gegen Italien zu einem Jokereinsatz kam, reiste mit einer Adduktorenverletzung bereits wieder in Richtung seines Clubs New York City ab.
In Gruppe I will Kroatien (16) im Auswärtsspiel in der Türkei seine Zwei-Punkte-Führung behalten. Der Verlierer aus Island (13) gegen Ukraine (14) muss seine WM-Ambitionen wohl endgültig ad acta legen.