Im Supercupfinale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (4:5 i.E.) hat der Videobeweis eine gelungene Premiere im deutschen Fußball erlebt. Doch die Verantwortlichen hatten bei der ersten Bewährungsprobe auch das Glück auf ihrer Seite. Dem Ausgleichstreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 durch Bayerns Robert Lewandowski war in der Entstehung eine mögliche Abseitsstellung vorausgegangen.
Durch eine technische Panne stand dem Videoassistenten zur Beurteilung dieser kniffligen Szene keine Hilfslinie zur Verfügung, er musste nach Ansicht der TV-Bilder mit freiem Auge entscheiden. Projektleiter Hellmut Krug zeigte sich gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur dpa erleichtert. "Das Positive war, dass die Entscheidungen korrekt waren. Das ist das oberste Ziel, und das wurde erreicht", sagte der DFB-Chefinstruktor im Schiedsrichterwesen. "Aber man muss in diesem Fall zugeben: Wir hatten in diesem Moment auch ein wenig Glück, dass diese Entscheidung nachträglich bestätigt wurde."
"Erst die kalibrierte Linie macht aus einer subjektiven Entscheidung eine faktische", erläuterte Krug: "Leider stand Tobias (Stieler, Anm.) dieses technische Hilfsmittel in der ersten Halbzeit nicht zur Verfügung." Demnach wurde der Treffer bestätigt, weil kein klarer Beweis eines Fehlers vorlag. Die technischen Probleme seien "der unerfreuliche Aspekt" der Premiere gewesen, räumte Krug ein: "Das müssen wir intern klären. Wir werden alles daran setzen, dass es einmalig war und nicht mehr vorkommt."