Es wird das letzte Finale seiner Art werden, denn dem Confederations-Cup ist wohl keine Zukunft mehr beschieden. Also hat Deutschland heute vermutlich zum letzten Mal die Chance, diesen Bewerb zu gewinnen. Im Finale wartet auf die jüngste Mannschaft des Turniers ab 20.00 Uhr (live ORF eins, ZDF) in St. Petersburg das routinierte Team von Chile.
Für Chiles Topmann Arturo Vidal wäre der Titelgewinn gleichbedeutend mit dem Aufstieg der Südamerikaner auf den internationalen Fußball-Thron. "Wenn wir Deutschland schlagen, sind wir die beste Nationalmannschaft der Welt, denn hier waren alle Champions zu Gast", sagte der Bayern-Profi vor dem Endspiel.
Ein Sieg wäre für ihn zudem schon ein deutlicher Fingerzeig in Hinblick auf die WM im kommenden Jahr. "Wenn wir hier gewinnen, ist das eine klare Botschaft an alle Teams", bekräftigte Vidal. "Wir werden nicht zum Spaziergehen dorthin fahren, sondern um zu gewinnen, wenn wir uns qualifizieren." Die Leistung der jungen deutschen Mannschaft in Russland habe ihn nicht überrascht. "Jeder spricht davon, dass es ein B-Team ist. Aber von der physischen Fitness sind sie viel besser als die, die nicht spielen", meinte der Mittelfeld-Leader.
Wichtige Anfangsphase
Joachim Löw bekundete Respekt vor dem chilenischen Team. "Chile ist der stärkste Gegner in diesem Turnier", sagte der DFB-Coach. "Sie werden vom Start weg versuchen, ihr Spiel durchzuziehen, und wir müssen dagegenhalten und das zu kontern versuchen." Julian Draxler will den Fokus ebenfalls auf die Anfangsphase legen: "Wenn wir es schaffen, die ersten 20, 30 Minuten besser zu gestalten als in dem ersten Spiel gegen sie, dann haben wir gute Chancen."
Die Trophäe für den Gewinner wird am Sonntagabend von Brasiliens Ex-Stürmerstar Ronaldo überreicht. Russlands Staatschef Wladimir Putin wird hingegen laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur beim Endspiel nicht zu Gast sein. Ranghöchster russischer Vertreter soll Vize-Regierungschef Witali Mutko sein.