Der nationale Cup ist heute das Maß aller Dinge im europäischen Fußball. In Berlin kommt es im deutschen Pokalendspiel zum finalen Duell zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt (20.00 Uhr) und damit zu einer Premiere. Im Londoner Wembley-Stadion stehen ab 18.30 Uhr einander im Finale des ältesten Fußballbewerbs der Welt, des FA-Cups, die Stadtrivalen Arsenal und Chelsea gegenüber. In Spanien trifft der FC Barcelona auf den krassen Außenseiter Deportivo Alaves (21.30 Uhr).

Der BVB will eine außergewöhnliche Saison mit einem positiven Schlussakkord beenden und seinen Final-Fluch zu den Akten legen. Viel spricht dafür, dass Thomas Tuchel das letzte Mal auf der Trainerbank sitzen wird. Für die Eintracht geht es um das Europacup-Ticket. Noch blendet Tuchel den Gedanken an seinen möglichen Abschied so gut wie möglich aus. "Die Saison ist noch nicht zu Ende und kann gekrönt werden", brachte er die in Dortmund vorherrschende Erwartungshaltung auf den Punkt.

Sportlich war es ohnehin schon ein recht erfolgreiches Jahr: Platz drei in der Bundesliga und das Erreichen des Champions-League-Viertelfinales sind für die Schwarz-Gelben längst nicht selbstverständlich. Im Pokalfinale gelten die Borussen als klare Favoriten. Doch die Entfremdung zwischen Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Tuchel ist weit fortgeschritten. Auch Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang könnte die Dortmunder verlassen. Der Afrikaner hat mehrere Angebote aus dem Ausland vorliegen, darunter ein äußerst lukratives aus China.

In England schert sich Chelsea-Coach Antonio Conte wenig um die Quoten der Buchmacher. Der Italiener sieht seine Mannschaft  trotz des souverän eingefahrenen Meistertitels gegen den Liga-Fünften Arsenal nur als Außenseiter. "Meiner Meinung nach ist Arsenal Favorit. Sie haben die Chance, die Saison noch erfolgreich abzuschließen", sagte Conte.

Chelsea strebt das erste Double aus Meisterschaft und FA-Cup seit 2010 und seinen insgesamt achten Gewinn des Bewerbs an. Für Arsenal wäre es der 13. Triumph - mit einem Sieg würde man Manchester United hinter sich lassen und zum alleinigen FA-Cup-Rekordchampion aufsteigen.

In Spanien bietet sich dem FC Barcelona nach der an Real Madrid verlorenen Meisterschaft die Chance, eine unzufriedenstellende Saison halbwegs versöhnlich ausklingen zu lassen. Mit einem Sieg über Alaves im Estadio Vicente Calderon würden die Katalanen ihren Titel erfolgreich verteidigen, zum insgesamt 29. Mal den Pokal holen und damit ihren Status als Rekordsieger der "Copa del Rey" festigen.