Gut einen Monat nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat die deutsche Bundesanwaltschaft die Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft Dortmund abgegeben. Es hätten sich keine Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund ergeben, begründete die Behörde diesen Schritt am Dienstag. Der mutmaßliche Täter soll aus Habgier gehandelt haben.

Bei dem Anschlag am 11. April waren drei mit Metallstiften gefüllte Sprengsätze in unmittelbarer Nähe des BVB-Busses explodiert, als dieser gerade mit dem Team an Bord das Gelände des Mannschaftshotels in Dortmund zu der Champions-League-Partie gegen den AS Monaco verließ. Durch die Explosionen wurden BVB-Verteidiger Marc Bartra und ein Polizist verletzt.

Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen übernommen, weil am Tatort drei Bekennerschreiben gefunden worden waren, die auf ein radikalislamisches Motiv hindeuteten. Dafür fanden sich aber im Zuge der Ermittlungen keine Hinweise. Der wenige Tage nach der Tat festgenommene Verdächtige soll vor dem Anschlag mit geliehenem Geld auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie gewettet haben. Nach früheren Angaben seines Anwalts bestreitet Sergej W. die Vorwürfe.

Die Bundesanwaltschaft geht nach eigenen Angaben weiter davon aus, dass er den Anschlag "allein aus monetärem Interesse" verübte. Vor diesem Hintergrund fehle es "an einem Staatsschutzdelikt von besonderer Bedeutung". Das Ermittlungsverfahren habe deshalb an die Staatsanwaltschaft Dortmund abgegeben werden müssen.