Neun Bundesligisten, fünf Zweitliga-Clubs, Drittligist Sportfreunde Lotte und Regionalligist Astoria Walldorf als letzter Amateurclub hoffen auf den Viertelfinaleinzug im deutschen Fußball-Cup. Vor allem für das im Kampf um den Europacup-Start in der Liga abgeschlagene Quartett HSV, Wolfsburg, Schalke und Gladbach ist der DFB-Pokal wohl die einzige Möglichkeit, die Europa League zu erreichen.

Drei Bundesliga-Duelle gibt es in der dritten Cuprunde. Der 18-fache Rekordsieger Bayern München empfängt am Dienstag (20.45 Uhr/live ARD) die Wolfsburger, die 2015 den Pokal erstmals gewannen. Am gleichen Tag empfängt der Hamburger SV im Volksparkstadion den 1. FC Köln. Der bis dato letzte Pokal-Triumph der beiden Traditionsclubs liegt schon Jahrzehnte zurück. FC-Trainer Peter Stöger war voller Vorfreude. "Wir haben mit dem Spiel gegen den HSV eine schöne Aufgabe vor uns", sagte der Wiener.

BVB bei Hertha gefordert

Erst am Mittwoch geht es zwischen Borussia Dortmund und Hertha BSC um den Aufstieg. Den hat auch Schalke 04 beim formstarken Zweitligisten SV Sandhausen eingeplant. Wie Schalke liegt auch Tabellennachbar Mönchengladbach als Elfter der Bundesliga nicht gerade auf Europacup-Kurs und ist nun bei einem starken Zweitligisten gefordert. Greuther Fürth macht sich vor heimischer Kulisse Hoffnung auf eine Überraschung, sieht sich dabei psychologisch im Vorteil.

Als wahre Pokalschrecks erwiesen sich in dieser Saison Regionalligist Walldorf und der Drittligist aus Lotte. Nach Siegen in den ersten Runden gegen den VfL Bochum und Darmstadt 98 (Walldorf) sowie Werder Bremen und Bayer Leverkusen (Lotte) wollen die Underdogs weiter für Furore sorgen. Die Viertelfinal-Chancen sind nicht einmal schlecht. Schließlich empfängt Walldorf mit Arminia Bielefeld ebenso einen abstiegsgefährdeten Zweitligisten wie Lotte. Der kleine Club aus der Nähe von Osnabrück hat 1860 München zu Gast.

Vier Wechsel bei Verlängerung

In den Achtelfinal-Spielen des DFB-Pokals könnte es zu einem Novum im deutschen Fußball kommen. Erstmals sind im Falle einer Verlängerung vier statt bisher drei Auswechslungen pro Team erlaubt. "Das ist gut. Das hilft den Mannschaften", sagte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. Das für die Fußball-Regeln zuständige International Football Asscociation Board (IFAB) hatte bei seiner Sitzung im März 2016 in Cardiff den Weg für die Neuerung frei gemacht. Noch handelt es sich aber um eine Testphase.

Das DFB-Präsidium hatte im Dezember mitgeteilt, das Projekt im Pokal anzuwenden. Da die Regeländerung im laufenden Wettbewerb erfolgt, wurden alle beteiligten Clubs dazu befragt. Sie gaben Grünes Licht. In der kommenden Saison gilt das erhöhte Auswechselkontingent in der Verlängerung von der ersten Cup-Runde an.