Der Held des Abends war mit Sicherheit Cristiano Ronaldo, der selbst traf und das 2:0 auflegte. Nun will er sich seinen Traum, nach allen Klub-Titeln und individuellen Preisen auch mit seinem Land etwas zu gewinnen, verwirklichen: "Wir haben das geschafft, woran wir immer geglaubt haben. Es war ein langer Weg, doch er ist noch nicht zu Ende. Das Spiel hat sich gut entwickelt und wir sind jetzt überglücklich. Der Traum kann wahr werden. Ich hoffe es gelingt uns, nicht wie 2004 im Finale wieder Tränen zu vergiesen. Die Kritiker interessieren mich nicht, wir arbeiten hart an uns, geben alles und stehen im Finale."

Wunschgegner gibt es, so zumindest Innenverteidiger Cedric, keinen: "Ich bin sehr glücklich. Es war sehr sehr gut, das ist einfach unglaublich. Sie sind eine gute, kompakte Mannschaft, aber wir haben geduldig gewartet und sie in der zweiten Halbzeit überrumpelt. Gegen wen wir im Finale spielen ist mir egal, beide sind gut."

Dem schloss sich auch der Torschütze zum 2:0, Nani, an: "Man kann sich seinen Gegner nicht aussuchen. Wir müssen einfach an uns glauben und werden alles geben, wir sind eine tolle Mannschaft. Ich will dieses Tor meiner Familie widmen, die heute geschlossen hier war."

Stolz und überglücklich war auch der Siegertrainer Fernando Santos: Ich bin unglaublich glücklich, freue mich für Spieler, meine Familie und für ganz Portugal. Vor zwei Jahren dachte ich schon, dass wir das als Team 2016 schaffen können. Wir stehen jetzt kompakt, solide und vereint da. Und sind im Finale."

Waliser enttäuscht aber stolz

Eine Mischung aus Wehmut und Stolz machte sich bei den Walisern breit. Natürlich waren die Profis zuerst enttäuscht, besannen sich aber schnell der Tatsache, dass sie Großes erreicht hatten.

Trainer Chris Coleman bilanzierte folgend: "Ich bin unglaublich stolz auf die Spieler, das Betreuerteam und die Nation, die uns so toll unterstützt hat. Schließlich kostet es ja auch viel Geld, hier her zu kommen. Wir nehmen tolle Erinnerungen mit. Sicher tut es jetzt noch weh, aber die Spieler werden bei der Heimkehr merken, dass sie ihr Land sehr stolz gemacht haben. Unser Weg ist hier noch nicht zu Ende."

Superstar Gareth Bale, der äußerst geknickt war, fand in seinem ersten Statement nach dem Turnier-Aus nur schwer Worte: "Es ist schwer zu analysieren, aber natürlich sind wir enttäuscht. Aber wir müssen stolz auf uns sein, auf das, was wir erreicht haben. Wir haben bis zur letzten Sekunde alles gegeben und gekämpft. Wir hätten uns irrsinnig gefreut, ins Finale zu kommen und um die Trophäe zu kämpfen, aber es sollte nicht sein. Ronaldo ist ein geborener Torjäger, das hat er heute bewiesen und uns das Genick gebrochen."