Nach Polizeiangaben schlugen die Russen auf die beiden Männer und die Frau ein, als diese Aufkleber einer linksgerichteten Bewegung auf der Domplatte verteilten. Einer der angegriffenen Spanier erlitt einen Nasenbeinbruch, der andere wurde leicht verletzt.
Zivilfahnder nahmen sechs Männer fest, ein weiterer soll auf der Flucht sein. Der "Express" (Köln) hatte als erstes über den Vorfall berichtet. Die Hooligans sollen einer extremen russischen Gruppe angehören. Sie waren auf dem Rückweg in ihre Heimatstadt Moskau, in ihren Taschen fanden die Polizisten Eintrittskarten für das EM-Spiel England-Russland.
"Wir wissen aber nicht, ob sie dort auch waren oder zuvor ausgewiesen wurden", sagte ein Polizeisprecher. Die Gruppe soll mindestens eine Nacht in Köln festgehalten werden. Die Zentrale Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) in Duisburg prüft nun, ob die Männer an den Ausschreitungen russischer Hooligans in Marseille teilgenommen haben könnten. Bei den Zusammenstößen in der Mittelmeerstadt waren am Samstag 35 Menschen verletzt worden. Nach Darstellung der Behörden waren 150 gut organisierte russische Hooligans beteiligt.
Britische Fans in Lens feierten friedlich
Am Rande des Fußball-EM-Spiel England gegen Wales in Lens ist es zu keinen Ausschreitungen gekommen. Selbst dann nicht, als die Waliser den berühmten englischen Fansong "Football's coming home" mit der provozierenden Textzeile "England's going home" grölen. Am Ende wurden lediglich 14 Festnahmen gezählt, acht davon wegen Trunkenheit.
"Bis jetzt gibt es keine Gewalt, keinen Schwerverletzten. Es ist eine Party geblieben", sagte die Präfektin des Departements Pas-de-Calais, Fabienne Buccio. Die Sicherheitskräfte hatten sich in höchster Alarmbereitschaft befunden. Nur drei Festgenommene kamen in Polizeigewahrsam und müssen mit einem juristischen Nachspiel rechnen.