Es war eine der ganz großen Überraschungen im Laufe der EM-Qualifikation: Am 9. Oktober 2014 besiegte die kleine Slowakei die Fußball-Großmacht Spanien mit 2:1.
Der Sieg brachte den nötigen Schub Selbstbewusstsein, das die Slowaken nach Frankreich brachte. Mit Platz zwei hinter Spanien wurde die Qualifikation direkt geschafft.
Einer, der im slowakischen Nationalteam eine Hauptrolle spielt, ist Marek Hamsik. Der 28-Jährige spielt seit 2007 beim SSC Neapel in Italien. Dort ist er längst zum "Fußballgott" aufgestiegen. Beispiele?
Beispiel eins: Im Dezember 2008 wurde dem Offensivspieler das Auto aufgebrochen und eine teure Uhr gestohlen. Die Ultras von Napoli machten sich selbst auf die Suche nach dem Täter, fanden ihn und brachten Hamsik die wertvolle Uhr zurück. Zudem entschuldigten sie sich im Internet für den Vorfall.
Beispiel zwei: Das Auto von Hamsiks Frau war verschwunden. Und wieder ergriffen die Fans die Initiative, brachten das Fahrzeug für die Frau ihres Superstars zurück.
Im Nationalteam ist der Spieler, der wegen seinen Haaren und Tattoos "gefährlich" ausschaut, ganz ruhig. Das sagt Jan Novota. Der Rapid-Tormann ist der einzige nicht-österreichische Bundesliga-Spieler, der bei der EM dabei ist. Mit seiner Erfahrung von 307 Serie-A-Spielen und 83 A-Teameinsätzen ist Hamsik ein wertvoller, wenn nicht sogar der wertvollste Bestandteil der Nationalmannschaft.
Bei der EM-Endrunde ist dem Team von Trainer Jan Kozak einiges zuzutrauen. Mit England, Wales und Russland ist den Slowaken keine einfache, aber machbare Gruppe zugelost worden. Abgesehen von England, das in der Qualifikation zehn von zehn Spielen gewann, sind die Gegner in Reichweite.
"Der Aufstieg ist das Ziel", sagt Jan Novota.