Wer auf David Alaba setzt, fährt normalerweise gut damit. Woche für Woche wird der Österreicher im Dienste des FC Bayern München für seine tadellosen Leistungen gelobt. Matthias Sammer bezeichnete in einst gegenüber SPORTNET sogar als ein "Geschenk des Himmels". Und wenn Trainer Pep Guardiola über den Wiener spricht, kommt er aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
Alaba-Patzer sorgen für Spannung in München
Am Mittwochabend erwischte der sonst so fehlerlose ÖFB-Star aber einen rabenschwarzen Tag. Im Champions-League-Spiel gegen Juventus Turin unterliefen Alaba gleich in der Anfangsphase zwei Patzer, mit schwerwiegenden Folgen. Nach nur 28 Minuten lag die Alte Dame in München mit 2:0 in Front und nach dem 2:2 im Hinspiel drohte der Traum vom Münchner-Triple schon im Achtelfinale zu platzen.
Doch die Bayern kämpften sich in Hälfte zwei noch mal zurück, retteten sich in die Verlängerung, wo man schließlich den aufopferungsvoll kämpfenden Turinern den sportlichen Todesstoß versetzte und mit 4:2 ins Viertelfinale einzog. In Deutschland spricht man vom "Wunder von München".
Medien gehen mit Alaba hart ins Gericht
Doch einer der aus diesem Fußball-Highlight als Verlierer rausgeht, ist David Alaba. Von der Bild wurde er mit der schlechtestmöglichen Note 6 bedacht. "Beide Gegentore gehen auf seine Kappe! Beim 0:1 ohne Orientierung im eigenen Sechzehner. Dann Ballverlust in der gegnerischen Hälfte. Folge: Das 0:2", schrieb das Blatt nach dem Spiel. Auch für den Kicker ist klar: "David Alaba erwischte bis zur Verlängerung einen katastrophalen Abend."
Ebenfalls hart ins Gericht mit dem Österreicher geht die die Süddeutsche Zeitung. "An normalen Abenden so zuverlässig wie spektakulär. Dieser Abend jedoch war kein normaler Abend. War als Linksverteidiger allenfalls spektakulär unzuverlässig, bei beiden Gegentoren beteiligt", heißt es in Alabas Einzelkritik.
Alaba kommt mit blauem Auge davon
Und die SZ-Leser gaben dem Autor recht: 67 Prozent meinen, dass Alaba "mitverantwortlich am Rückstand war", 22 Prozent sind der Meinung, dass sich der Österreicher "gedanklich mal kurz mal verabschiedet hat". Sieben Prozent finden aber immerhin, dass der 23-Jährige nie aufgegeben hat. Und so sieht es auch die Bild, die trotz der schwachen Vorstellung meinte: "Respekt, dass Alaba trotz seiner Fehler tapfer weiter spielte."
Und da es am Ende ohnehin mit dem Aufstieg klappte, darf Alaba gehörig durchschnaufen. "Ich bin erleichtert, wir alle sind erleichtert. Das Spiel hat nicht so begonnen, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir haben an uns geglaubt", sagte der ÖFB-Star nach der Partie. Auf Facebook fasste er die vorangegangen 120 packenden Minuten treffend zusammen: "Was für ein Thriller. So glücklich, dass wir es gepackt haben."