Bei den Fans des SSC Neapel hat Gonzalo Higuain einen Stein im Brett. Der Stürmer ist einer der absoluten Fan-Lieblinge am Fuße des Vesuvs. Die Schrei-Duelle zwischen Stadionsprecher und Fans sind legendär und sorgen für Gänsehaut.
Seine Zukunft sieht der Argentinier, der gerade erst mit der Albiceleste im Finale der Copa America gescheitert ist, aber nicht im Süden Italiens. Er will den Verein in dieser Transferperiode verlassen - trotz Vertrages bis 2018. An Interessenten soll es, wenn man diversen Zeitungsberichten Glauben schenkt, nicht mangeln.
Der 27-Jährige wurde bereits mit Arsenal, Manchester City, Atletico Madrid und Juventus Turin in Verbindung gebracht. Wie nachhaltig diese Spekulationen im Endeffekt waren oder sind, sei dahingestellt. Es würde sich aber mit Sicherheit ein neuer Arbeitgeber für den Mittelstürmer finden lassen. Das Juve-Interesse hat Sportdirektor Cristiano Guintoli indirekt bestätigt: "Einige italienische Vereine aus dem Norden haben ihr Interesse hinterlegt, aber er wird bei uns bleiben", sagte er gegenüber Sportitalia. Manchester United - aktueller Shopping-Kaiser auf der Insel - soll ebenfalls ein Auge nach Süd-Italien geworfen haben.
Folgt ein Rosenkrieg zwischen Higuain und Neapel?
Doch es gibt ein Problem: Neapel will Higuain partout nicht abgeben. Der Verein, in Form des exzentrischen Präsidenten Aurelio De Laurentiis, schaltet auf Stur. Seit einem Monat soll Higuain-Bruder und -Manager Nicolas versuchen, das Vereinsoberhaupt zu erreichen - vergeblich. Der Filmproduzent scheint kein offenes Ohr für Transfergespräche zu haben.
Nun hat Gonzalo die Kontaktaufnahme selbst in die Hand genommen. Laut italienischen Medien musste dafür eine simple SMS an den "Presidente" herhalten. Er erklärte, dass er den Verein verlassen werde und für keine weiteren Gespräche mehr zu Verfügung stehe.
Neapel baut weiter auf Higuain
Damit dürfte er die Rechnung aber ohne seinen Arbeitgeber gemacht haben. Pressesprecher Nicolas Lombardo ließ via Radio ausrichten, dass Higuain knapp 95 Millionen Euro Ablöse kosten soll. Eine Summe, die wohl kein Verein für Napolis Neuner auf den Tisch legen wird. Sportdirektor Cristiano Guintoli schießt via Gazzetta dello Sport in die gleiche Richtung: "Wir haben keine Angebote bekommen, denn er steht auch nicht zum Verkauf."
Die ärmste Rolle in der Posse hat wohl Neo-Trainer Maurizio Sarri bekommen. Er bekräftigte, dass er weiter mit Higuain plane und streute dem noch urlaubenden Stürmer Rosen. "Er ist ein Eckpfeiler in unseren Planungen", sagte der Coach zu Radio Kiss Kiss Napoli. Wie motiviert der abwanderungswillige Stürmer in den kommenden Wochen sein wird, wird sich zeigen. Sofern der Südamerikaner bis dahin nicht schon seine Zelte gepackt hat. Die festgeschriebene Ablösesumme wird bei einem Transfer aber mit Sicherheit nicht überwiesen werden.